Lehrkräftemangel
Sommerpaket gegen Lehrkräftemangel: reguläre Teilzeit bleibt - Entlastung fehlt
Die reguläre Teilzeit bleibt auch im Sommerpaket gegen den Lehrkräftemangel unangetastet. Einige GEW-Vorschläge werden aufgegriffen, konkrete Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen fehlen weiterhin. So bewerten wir das Maßnahmenpaket.
Mit dem „Sommerpaket“ wurden vor allem Maßnahmen bei der Lehrkräftebildung vorgestellt. Es wurden aber auch Verunsicherungen zu den Teilzeitregelungen zum nächsten Schuljahr ausgeräumt, so hat die Bildungsministerin erklärt: „Erhöhungen von Teilzeitanteilen sollen weiterhin auf freiwilliger Basis geleistet werden“, es soll keine verpflichtende Änderung bei der Teilzeit geben. Das ist eine gute Nachricht und zeigt, dass unser Protest gewirkt hat. Die Änderungen zum Sabbatjahr wurden von uns im HPR(L) abgelehnt und werden weiter (ggf. in einer Einigungsstelle) beraten.
Lehrkräfte flexibler einzusetzen und auf Weiterbildung sowohl in Lehrämtern als auch in Fächern zu setzen, entspricht den Forderungen der GEW. Ausgebildete Lehrkräfte wegen einer ungünstigen Fächerwahl oder Lehramtsausrichtung auf der Straße stehen zu lassen und stattdessen Personen ohne Pädagogikstudium oder ganz ohne wissenschaftliche Ausbildung einzustellen - diese Praxis muss beendet werden. Dazu sind gute Bedingungen für Weiterbildungsmaßnahmen notwendig, darauf werden wir drängen.
Warum macht die Ministerin aber nicht Nägel mit Köpfen und setzt so wie andere Bundeländer auf das Stufenlehramt für Sek I und Sek II. Ein Lehramt für die Gemeinschaftsschulen und Gymnasien, wie wir es fordern, statt komplizierte Quereinstiegsregelungen und Wechselregelungen bei diesen Lehrämtern wären endlich angezeigt.
Maßnahmen gegen die hohen Studienabbruchzahlen sind richtig und wichtig. Dafür muss die Begleitung der Studierenden deutlich verbessert werden – nicht zuletzt durch eine bessere Betreuungsregulation und entfristete Stellen für die universitäre Lehre.
Die Unterstützung der angehenden Lehrkräfte muss auch im Vorbereitungsdienst besser werden. Kürzungen und gestrichene Präsenzveranstaltungen im Vorbereitungsdient, wie zuletzt beim IQSH, sind für die Lehrkräftegewinnung kontraproduktiv. Wir empfehlen außerdem statt eines online Trainings zur Stressbewältigung, die Arbeitsbelastung von LiV zu reduzieren.
Insgesamt sucht man Regelungen zur Entlastung der Lehrkräfte in dem Sommerpaket vergebens. Schulen, die vom Lehrkräftemangel besonders betroffen sind, brauchen endlich Ressourcen und Regelungen, um die nicht ausgebildeten Lehrkräfte zu unterstützen und zu begleiten. Seit Jahren steht diese Forderungen im Raum, die Schulen werden weiter hängengelassen. Die GEW-Vorsitzende Astrid Henke hat die Bildungsministerin erneut und nachdrücklich aufgefordert, hier endlich eine Lösung zu entwickeln.
Unsere Forderungen und Positionen zum Lehrkräftemangel haben wir hier zusammengetragen.