Viel erreicht – noch viel zu tun
Wir haben als GEW in den letzten Jahren viel bewegt und einiges erreicht. Aber wenn wir selbstkritisch sind, dann müssen wir zugeben: Wir wollten wesentlich mehr. Wir haben 2017 endlich eine Entgeltordnung für tarifbeschäftigte Lehrkräfte mit der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) abgeschlossen. Mit unseren ursprünglichen Ideen für eine gerechtere und bessere Bezahlung aller tarifbeschäftigten Lehrkräfte hat diese aber leider nicht allzu viel gemein. Deshalb müssen an dem Thema weiter arbeiten!
Einsatz und auch Hartnäckigkeit lohnen sich
Wir haben in den letzten Jahren viele kleine Schritte in die richtige Richtung gemacht und dabei auch den einen oder anderen größeren Erfolg errungen. Die Besserstellung der Pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Förderzentren für geistige und körperlich/motorische Entwicklung ist ein solcher Erfolg. Durch den Einsatz besonders engagierter Kolleginnen und Kollegen konnte die GEW hier nach jahrelangem Kampf endlich eine finanzielle Besserstellung und Anerkennung erreichen. Das zeigt: Einsatz und auch Hartnäckigkeit lohnen sich. Gemeinsam sind wir eben doch stark!
Besseren Bezahlung im Sozial- und Erziehungsdienst der Länder dringend notwendig
Im Sozial- und Erziehungsdienst ist die Bezahlung beim Land immer noch deutlich schlechter als bei den Kommunen. Auch da haben wir in der letzten Tarifrunde einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Für eine wirkliche Angleichung der Bezahlung ist aber noch viel zu tun und ebenfalls viel durchzusetzen.
Tarifrunden werden nicht durch Argumente gewonnen
Und das bringt uns zu der kommenden Länder-Tarifrunde. Verbesserungen – auch in Tarifrunden – werden eben in der Regel (leider) nicht mit den besseren Argumenten gewonnen. Wenn die Beschäftigten rufen „Unsere Arbeit ist Mehrwert“ und die Arbeitgeber antworten „Unsere Kassen sind leer“ und am Ende doch „irgendwas dazwischen“ rauskommt, dann kann gelegentlich in Vergessenheit geraten, dass am Ende doch entscheidend ist, mit welcher Vehemenz wir uns organisieren und hinter unsere Forderungen stellen.
Lehrkräfte sind die größte Beschäftigtengruppe beim Land
Und da müssen und wollen wir besser werden. Die Beschäftigten in den Schulen sind mit Abstand die größte Gruppe der Landesbeschäftigten. Der Bildungsbereich insgesamt spielt eine immer größere Rolle im Land. Wenn wir bei Länder-Tarifrunden unsere Interessen durchsetzen wollen, dann müssen wir es schaffen, deutlich mehr Beschäftigte aus den Schulen, aus den Kindertagesstätten des Studentenwerks und auch aus den Hochschulen für gewerkschaftliche Aktionen und Warnstreiks in den Tarifrunden zu mobilisieren.
Warnstreiks im Bildungsbereich sorgen für große Resonanz
Warnstreik? In der Schule? Fragen sich anscheinend auch immer noch viele GEW-Mitglieder. Während die Streikbereitschaft in den Kindertagesstätten bei den Kommunen, aber auch beim Studentenwerk, in den letzten Jahren enorm zugelegt hat, ist die Mobilisierung für einen gewerkschaftlichen Warnstreik in der Schule nach wie vor sehr schwierig. In den Schleswig-Holsteinischen Schulen arbeiten zu ca. 89 Prozent Beamtinnen und Beamte. Natürlich ist es schwierig, mit den wenigen Tarifbeschäftigten eine große Wirkung vor Ort in der Schule zu erzeugen. Aber sind unsere Warnstreiks in den Bildungseinrichtungen nun deshalb vergebens? Ist es dann eine Alternative zu sagen: Dann machen wir eben gar keinen Druck und warten ab, welches Ergebnis in den Verhandlungen raus kommt?
Gemeinsam sind wir stark
Wir finden nein! In den letzten Tarifrunden haben sich eine größere Zahl sozialpädagogischer Fachkräfte, Pädagogischer MitarbeiterInnen an Förderzentren , aber eben auch Lehrerinnen und Lehrer mit Warnstreiks für ihre Interessen eingesetzt. Darauf wollen wir aufbauen. Die Erfahrungen zeigen, dass wir mit unseren Aktionen in Bildungseinrichtungen eine große Aufmerksamkeit erzeugen können.