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Projekt „Leseband“

Guter Ansatz – Aber wo bleibt der große Wurf?

Mit dem Projekt „Leseband“ will das Bildungsministerium die Lesefähigkeit der Grundschüler*innen stärken. Täglich 20 Minuten Lesezeit sollen die 15 teilnehmenden Pilot-Schulen sollen im Schulalltag verankern. Ein guter Ansatz, aber wo bleibt der große Wurf?

Die Bereitstellung von mehr Lesezeit ist ein Weg die Lesekompetenz von Schüler*innen zu fördern. Gut umgesetzt kann aus einem solchen „Leseband“ ein Mehrwert für Schüler*innen entstehen. Im Moment entsteht dieser aber nur für eine kleine Auswahl. „Lediglich 15 (aufwachsend auf 30) Schulen nehmen an dem stiftungsgeförderten Pilot-Projekt teil. Das ist zu wenig“, bemängelt die GEW Co-Vorsitzende Kerstin Quellmann.

Neue und innovative Unterrichtskonzepte sind wichtig für eine Weiterentwicklung des schulischen Lernens. Sie können aber nur dann nachhaltig erfolgreich sein, wenn alle Schüler*innen die Chance haben, an diesen Entwicklungen teilzuhaben. Vor dem Hintergrund übervoller Fachcurricula stellt sich die Frage: Welche Inhalte sollen zugunsten von mehr Lesezeit zurückstecken?

Ein Dorn im Auge ist der GEW die Finanzierung durch die Auridis Stiftung gGmbH und der Unternehmerstiftung für Chancengerechtigkeit gGmbH. Es ist Aufgabe des Landes dafür zu sorgen, dass alle Kinder in Schleswig-Holstein ordentlich lesen lernen, nicht die einer privaten Stiftung. Das Land muss daher auch die notwendige Leseförderung für die Schüler*innen finanzieren.

Die jetzige Umsetzung des „LesebandSH“ kann nur ein Anfang sein. Es bleibt zu hoffen, dass jetzt nicht erst die vollen vier Jahre des Pilotprojekts ins Land gehen müssen, bevor ein grundsätzlich vielversprechendes Programm allen Schüler*innen zugutekommen kann. Das wäre ein kompletter Grundschuljahrgang, den das Bildungsministerium von dieser Förderung ausschließt.