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GEW-Warnstreik

Die Kuh muss vom Eis! Mehr Gehalt ist echte Anerkennung

Beim landesweiten Warnstreik haben heute knapp 100 GEW-Streikende vor dem Finanzministerium in Kiel die Kuh vom Eis geholt. Dabei beteiligten sich angestellte Lehrkräfte, Erzieherinnen vom Studentenwerk und Beschäftigte der Hochschulen.

GEW-Aktion vor dem Finanzministerium
GEW-Aktion vor dem Finanzministerium. Foto: Fritz-Richard Gössel - Kieler Arbeiterfotografen

Kiel – Die Szenerie mutete etwas bizarr an. Vor dem Kieler Finanzministerium hatte die Bildungsgewerkschaft GEW weiße Folie ausgelegt. Die sollte Eis symbolisieren. Darauf eine Kuh. „Frau Heinold, Schluss mit der Blockadehaltung! Die Kuh muss vom Eis! Bringen sie Bewegung in die Tarifverhandlungen. Sorgen sie für ein angemessenes Angebot. Mehr Gehalt ist echte Anerkennung. Und die haben wir uns wirklich verdient“, rief die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke unter dem Beifall von rund 100 streikenden Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter in Richtung Finanzministerium.

Anlass für die Aktion  war die am Wochenende in Potsdam anstehende dritte Verhandlungsrunde für die Beschäftigten der Länder. Um noch einmal Druck auf die Arbeitgeber auszuüben, hatte die GEW für Freitag, 26. November ihre tarifbeschäftigten Mitglieder beim Land Schleswig-Holstein zu einem Warnstreik aufgerufen. Höhepunkt war die Aktion vor dem Finanzministerium in Kiel. Als Finanzministerin Schleswig-Holsteins ist Monika Heinold für die Blockadehaltung der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) mitverantwortlich.

Astrid Henke weiter: „Die Lebensmittelpreise steigen. Die Strompreise steigen. Die Gaspreise steigen. Die Wasserpreise steigen und erst recht die Mieten steigen. Die von den Gewerkschaften geforderten 5 Prozent würden gerade einmal die steigenden Lebenshaltungskosten ausgleichen. Nur unsere Gehälter sollen anscheinend nicht steigen. Das lassen wir uns nicht gefallen. Ohne vernünftiges Angebot lassen wir den Arbeitgebern keine Ruhe!“

An den Warnstreiks beteiligten sich angestellte Lehrkräfte, beim Studentenwerk beschäftigte Erzieherinnen sowie Beschäftigte an den Hochschulen, darunter auch studentische Beschäftigte. Außer der Aktion in Kiel gab es am frühen Morgen Kundgebungen in Neumünster vor der Freiherr-vom-Stein-Schule, in Mölln auf dem Schulberg sowie in Glinde.

Seit Anfang Oktober 2021 verhandeln die Gewerkschaften mit den Ländern über eine Gehaltserhöhung. Die GEW fordert in dieser Tarif- und Besoldungsrunde:  

  • Fünf Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 150 Euro
  • Übertragung des Ergebnisses auf die Beamt*innen
  • stufengleiche Höhergruppierung
  • Tarifvertrag für studentische Beschäftigte

Da nur ein geringer Anteil der Lehrkräfte an den Schulen in Schleswig-Holstein tarifbeschäftigt ist, haben die Warnstreiks an den Schulen vor allem einen symbolischen Charakter.

Musikalische Unterstützung aus Glinde

Kontakt
Bernd Schauer
Geschäftsführer
Telefon:  0431 5195155