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Kita-Mindeststandards

Sozialministerin kann Befürchtungen der GEW nicht ausräumen

Richtig konkret wurde Sozialministerin Aminata Touré auf ihrer heutigen Pressekonferenz (14.02.2024) zur Evaluation des Kita-Gesetzes kaum. Trotzdem befürchtet die GEW, die Ministerin könne Mindeststandards, z. B. bei den Gruppengrößen, absenken.

Foto: Shutterstock/GEW

Absenkungen von Mindeststandards in den Kitas?
Sozialministerin kann Befürchtungen der GEW nicht ausräumen

Kiel – Richtig konkret wurde Sozialministerin Aminata Touré auf ihrer heutigen Pressekonferenz (14.02.2024) zur Evaluation des Kita-Gesetzes zwar kaum. Trotzdem befürchtet die Bildungsgewerkschaft GEW weiterhin, die Ministerin könne Mindeststandards, zum Beispiel bei den Gruppengrößen, absenken wollen. 
„Unsere Befürchtungen sind nicht aus der Luft gegriffen. Bei Formulierungen wie „Flexibilisierung der Personalspanne“ können wir nur hellhörig werden. Was soll das anderes bedeuten, als die bisher bestehenden Standards aufzuweichen?“, fragte der GEW-Co-Landesvorsitzende Henning Schlüter in Kiel. Statt über Verschlechterungen nachzudenken, müsse die Landesregierung für eine auskömmliche Kita-Finanzierung sorgen – und für bessere Arbeitsbedingungen.
Eine bessere Verlässlichkeit in den Kitas funktioniere nicht durch eine Absenkung der Mindeststandards bei Gruppengrößen, Personalschlüssel, Verfügungszeiten für das Personal sowie Leistungsfreistellung, so der Gewerkschafter. „Die personelle Situation in den Kitas ist schon jetzt extrem angespannt. Der Krankenstand der Beschäftigten liegt weit über dem Durchschnitt aller Berufsgruppen. Bei der Personalbemessung im Gesetz schlägt es sich aber nicht nieder“, argumentierte er. Die Arbeitsbedingungen in den Kitas müssten besser, nicht schlechter werden. Davon würden Beschäftigte, Kinder und letztlich dann auch die Eltern profitieren.  
Kritik übte der GEW-Co-Landesvorsitzende daran, dass die Interessen von Erzieher*innen und Sozialpädagogischen Assistent*innen bei Sozialministerin Aminata Touré scheinbar nur eine untergeordnete Rolle spielen. Anders ließe sich ihr gestriger Post in den sozialen Netzwerken nicht verstehen:  „Dieses Gesetz entwickeln wir aber nicht allein, sondern zusammen mit Vertreter*innen der Eltern, Kommunen und Trägern – also alle, die mit dem Thema Kita zu tun haben.“ Henning Schlüter: „Nach der Logik haben sozialpädagogische Beschäftigte nichts mit Kitas zu tun!“