Kindertagesstätten
Bildungsgewerkschaft GEW solidarisch mit demonstrierenden Kita-Eltern
Die Bildungsgewerkschaft GEW zeigt sich solidarisch mit der heutigen (21.03.24) Demonstration der Landeselternvertretung der Kitas für bessere Bedingungen in den Kindertagesstätten. Die Beschäftigten brauchen dringend Entlastung!
Kiel - Solidarität mit der heutigen (21.03.2024) Demonstration der Landeselternvertretung der Kitas für bessere Bedingungen in den Kindertagesstätten bekundete die Bildungsgewerkschaft GEW. „Die Eltern setzen heute ein wichtiges Zeichen für Kitas, in denen sich ihre Kinder wohlfühlen können. Dazu zählen kleinere Gruppen, ein besserer Fachkraft-Kind-Schlüssel, Verlässlichkeit, eine solide Finanzierung – und aus gewerkschaftlicher Sicht natürlich ganz obenan die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten“, sagte der GEW-Co-Landesvorsitzende Henning Schlüter in Kiel.
Aus seiner Sicht könne es mehr Kita-Plätze und eine höhere Verlässlichkeit nur mit deutlich mehr qualifiziertem Personal geben. „Erzieher*innen und Sozialpädagogische Assistent*innen fallen aber nicht vom Himmel. Die Politik muss für einen Ausbau der PIA-Plätze und attraktivere Arbeitsbedingungen sorgen. Nur dann werden junge Leute verstärkt sozialpädagogische Berufe ergreifen und das bisherige Personal nicht weiterhin aus dem Beruf fliehen“, zeigte sich Henning Schlüter überzeugt. Eine „Flexibilisierung“ oder gar Absenkung von Qualitätsstandards werde hingegen nur zu verschärftem Personalmangel und geschlossenen Kitas innerhalb kürzester Zeit führen.
Aktuell besteht in Schleswig-Holstein nach Berechnungen der Bertelsmann-Stiftung ein Bedarf an 15.600 zusätzlichen Kita-Plätzen. Um ihn zu decken, fehlen 1.700 Fachkräfte (bei einer durchschnittlichen Betreuungszeit von sechs Stunden am Tag). Legt man wissenschaftliche Standards beim Personalschlüssel zugrunde (1:3 im Krippenbereich und 1:7,5 im Elementarbereich), fehlen sogar 1.900 Fachkräfte.
Verantwortlich: Bernd Schauer, 21.03.2024