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Schuljahresstart

Schulen vor schwierigem Corona-Schuljahr

Nicht überzeugend findet die GEW das heute (05.08.2020) von Bildungsministerin Karin Prien vorgestellte Konzept für das kommende Schuljahr. Besonders negativ sieht die GEW den mangelhaften Schutz von Lehrkräften, die einer Risikogruppe angehören.

Foto: Shutterstock / GEW

Nicht überzeugend findet die Bildungsgewerkschaft GEW das heute (05.08.2020) von Bildungsministerin Karin Prien vorgestellte Konzept für das kommende Schuljahr. Besonders negativ sieht die Gewerkschaft den mangelhaften Schutz von Lehrkräften, die einer Risikogruppe angehören.   

„Es darf nicht sein, dass Lehrkräfte mit risikoreichen Vorerkrankungen wie zum Beispiel Lungenerkrankungen durch das Bildungsministerium ab kommendem Montag in Klassenräume mit 25 Personen gezwungen werden. Angehörige von Risikogruppen haben ein erheblich höheres gesundheitliches Risiko und müssen daher geschützt werden. Die harte Linie der Bildungsministerin ist absolut unverständlich“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke in Kiel. Schleswig-Holstein gewähre zurzeit maximal 0,2 Prozent der Lehrkräfte einen besonderen Schutz. In anderen Bundesländern liege dieser Anteil teilweise über 10 Prozent. Die GEW unterstütze deshalb Klagen von betroffenen GEW-Mitgliedern, vom Präsenzunterricht ausgenommen zu werden.

Das kommende Schuljahr wird für die GEW-Landesvorsitzende ganz im Zeichen von Corona stehen. „Der Wunsch nach Normalität ist groß. Aber allen Beteiligten ist klar, dass die Schulen in den kommenden Monaten nur eine sehr begrenze Normalität bieten können“, so die Gewerkschafterin.  Für einen guten Einstieg ins Schuljahr bräuchten die Schulen jetzt vor allem Zeit für pädagogische Arbeit und Soziales Lernen. Astrid Henke: „Um Schule als sozialen Ort wieder erlebbar zu machen und die vergangenen Monate gemeinsam zu verarbeiten, halten wir es für besonders wichtig, den Klassenlehrkräften mehr Zeit für diese pädagogische Arbeit zur Verfügung zu stellen.“

Erfreulicherweise gebe es nun schnell eine bessere digitale Ausstattung für die Schulen. Der Umgang damit müsse natürlich geübt werden. Auch dafür bräuchten die Schulen mehr Stunden, forderte Astrid Henke. Defizite bestünden leider immer noch bei der technischen Ausstattung der Lehrerinnen und Lehrer. Sie müssten endlich mit Dienst-Laptops ausgestattet werden.   

Die GEW-Landesvorsitzende ging auch noch auf einen anderen Aspekt ein: „Forschungen belegen, dass wirksame Lüftung ein geeignetes Mittel darstellt, um die Verbreitung vom Virus in geschlossenen Räumen in Grenzen zu halten. Fenster und Lüftungsanlagen müssen durch die Schulträger also schnellstens auf Vordermann gebracht werden. Um für ordentlichen Durchzug zu sorgen, sollten vielleicht auch die Pausen verlängert werden.“