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Ganztag

Guter Ganztag Chance für mehr Bildungsgerechtigkeit

Er könnte zu einer großen Chance für bessere Bildung und mehr Bildungsgerechtigkeit werden: der Rechtsanspruchs auf Ganztag in der Grundschule. Aber nur, wenn die Qualität stimmt.

Dazu zählen aus Sicht der Bildungsgewerkschaft GEW auf alle Fälle ein rhythmisierter Schulalltag und ausreichend Fachkräfte. Doch zwei Jahre vor dem Start ist in Schleswig-Holstein beides nicht wirklich in Sicht.

 „Eine Ganztagsschule mit dem Ziel mehr Bildungsgerechtigkeit darf nicht nach dem Prinzip „vormittags Schule – nachmittags Betreuung“ organisiert werden. Sinnvoll ist ein Wechsel im Schulalltag zwischen Lern-, Kreativ- und Erholungsphasen“, sagte die GEW-Co-Landesvorsitzende Kerstin Quellmann am 25.04.24 in Kiel. In einem guten Ganztag fänden Angebote für Sport, Musik, Kunst und Handwerk ihren Platz, aber auch Zeiten zum Erholen für die Schüler*innen.

Die GEW-Co-Landesvorsitzende sprach sich dafür aus, ein besonderes Augenmerk auf die Qualität im Ganztag zu legen. Das sei eine unabdingbare Voraussetzung dafür, damit der Ganztag bei Schüler*innen, Pädagog*innen, aber auch Eltern eine ausreichende Akzeptanz erreiche. Sie forderte Tarifbindung für alle Beschäftigten, mehr multiprofessionelle Teams sowie den Ausbau der Schulassistenz. Um die Attraktivität der Arbeit im Ganztag zu steigern, sollten die sozialpädagogischen Fachkräfte auch die Möglichkeit einer Vollzeitanstellung erhalten.

Wie schlecht es gegenwärtig um den Ganztag in Schleswig-Holstein bestellt ist, belegen Zahlen des Instituts der Deutschen Wirtschaft. Bei lediglich 33 Prozent lag im Schuljahr 2021/22 die Betreuungsquote an den Grundschulen. 25 800 Ganztagsplätze fehlen. „Die Landesregierung muss sich endlich an die Arbeit machen, sonst wird das nichts mit der Umsetzung des Rechtsanspruchs ab 2026. Sie muss jetzt die notwendigen Investitionen tätigen anstatt die Kommunen immer wieder zu verunsichern.“