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Startchancenprogramm

Positiv - aber gut mit Perspektivschulprogramm abstimmen

Die GEW sieht die Verständigung von Bund und Ländern zum Startchancenprogramm grundsätzlich positiv. Für die GEW kommt es jetzt darauf an, das Programm gut mit dem bestehenden Perspektivschulprogramm abzustimmen.

Kiel - Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht die Verständigung von Bund und Ländern zum Startchancenprogramm grundsätzlich positiv. Schulen in armen und sozial schwierigen Stadtvierteln können nun intensiver gefördert werden. In Schleswig-Holstein gibt es schon länger das Perspektivschulprogramm, um Schulen in einem schwierigen sozialen Umfeld zu fördern. Für die GEW kommt es jetzt darauf an, bei der Verteilung der Gelder beide Programme eng und sinnvoll aufeinander abzustimmen.  

„Mit dem Startchancenprogramm investieren Bund und Land erheblich mehr Geld in die Förderung von Schüler*innen mit schlechten Bildungschancen. Das ist positiv, obwohl wir uns natürlich eine umfassendere Förderung gewünscht hätten. Denn das Programm erreicht nur rund zehn Prozent aller Schüler*innen. Gut zwanzig Prozent der Kinder und Jugendlichen sind jedoch arm beziehungsweise armutsgefährdet“, äußerte sich die GEW-Co-Landesvorsitzende Kerstin Quellmann zum Startchancenprogramm am Montag, 5. Februar 2024 in Kiel.

Mit einer gewissen Sorge blickte sie auf die zukünftige Ausgestaltung: „Bisher sind Startchancenprogramm und Perspektivschulprogramm nicht aufeinander abgestimmt. Das muss jetzt schnell passieren, damit die bisherigen Perspektivschulen ihre bestehenden Konzepte fortsetzen können.“ Sie bräuchten auch Klarheit für die Einstellung und Weiterbeschäftigung von Personal.

Der Fokus beim Startchancen-Programm liegt auf den Grundschulen. „Ein richtiger Ansatz“, wie Kerstin Quellmann hervorhob. „Er darf aber nicht dazu führen, dass bisher vom Perspektivschulprogramm geförderte Gemeinschaftsschulen in die Röhre gucken.“ Sie sprach sich auch gegen eine Verteilung der Gelder nach dem Gießkannenprinzip aus: „Das meiste Geld muss dorthin, wo die Not am größten ist. Es gibt nachweislich Schulen, die mehr Unterstützung brauchen als andere. Wir müssen Ungleiches auch ungleich zu behandeln“.

Die GEW-Co-Landesvorsitzende verwies noch auf den Klärungsbedarf bei einer ganze Reihe von Fragen:

  • Nach welchen Kriterien werden die Mittel genau verteilt?
  • Welche Rolle spielen die sozialen Kriterien, die für die Perspektivschulen entwickelt wurden?
  • Dürfen Konzepte weitergeführt werden?
  • Wie hoch ist der bürokratische Aufwand?
  • Müssen womöglich wieder neue Konzepte geschrieben werden?