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GEW-Vorsitzende Tepe macht Druck für moderne Bildungseinrichtungen: „Politik muss mehr Geld in die Hand nehmen!“

Die Politik muss endlich mehr Geld in Bildung investieren und für moderne Bildungseinrichtungen sorgen. Diese Forderung machte Marlis Tepe, Vorsitzende der GEW, am Donnerstag, 7. Juni, bei einem Besuch in der Stadt Neumünster deutlich.

„Wer statt Schimmel und stinkenden Toiletten zeitgemäße und einladende Bildungsgebäude will, muss mehr Geld für Bildung in die Hand nehmen und endlich den Sanierungsstau aufheben!“, so Tepe. Der Besuch der Gewerkschaftsvorsitzenden fand im Rahmen der GEW-Initiative „Bildung. Weiter denken!“ statt. Ziel der Initiative ist es, Druck für zusätzliche Investitionen in Bildung zu machen.

Zusätzliche Anforderungen an Gebäude und Ausstattung

„Moderne Lernformen, der Ausbau von Ganztagseinrichtungen und Inklusion schaffen zusätzliche Anforderungen an Gebäude und Ausstattung. Wir brauchen Lernorte für große, aber auch kleine Gruppen, für unterschiedliche Lernformen, Leseecken, Rückzugsmöglichkeiten und Aufenthaltsräume, aber auch Räume für alle Fachkräfte zur Vorbereitung, zum Austausch und zum Ausruhen.“, machte Tepe deutlich.

Über Möglichkeiten und Wege zur Finanzierung und Umsetzung diskutierten am Nachmittag Lehrkräfte der Schulen Neumünsters mit der GEW-Vorsitzenden Tepe, der GEW-Landesvorsitzenden Astrid Henke und dem Stadtrat Carsten Hillgruber. Bei der Veranstaltung im Gewerkschaftshaus Neumünster sagte GEW-Landesvorsitzende Henke: „Um den Anforderungen an ein modernes Bildungsangebot gerecht zu werden, muss die Kooperation zwischen Bund, Land und Kommune deutlich ausgebaut werden. Natürlich dürfen die Kommunen bei dieser Mammutaufgabe nicht von den Ländern und dem Bund im Stich gelassen werden.“

Investitionen in Bildungseinrichtungen dringend notwendig

Vor diesem Hintergrund ist das von Bildungsministerin Karin Prien (CDU) angekündigte Investitionsprogramm für Schulbauten in Schleswig-Holstein, das 50 Millionen Euro für die Schulen bereitstellt, ein richtiger erster Schritt. Trotzdem muss garantiert sein, dass die Mittel schnell vor Ort eingesetzt werden können und die Kommunen und Schulen nicht mit hohen bürokratischen Hürden alleine gelassen werden. Tepe stellte abschließend klar: „Es kann nicht sein, dass schulische Sanitäreinrichtungen zu ‚No-go-Areas‘ mutieren, nur weil das Geld und Planungskapazitäten fehlen! Angesichts der Lebenszeit, die Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte in Schulgebäuden verbringen, ist die Forderung nach ‚Wohlfühlräumen‘ keine Luxusforderung.“

Digitalisierung als Herausforderung

Vor dem Gespräch im Gewerkschaftshaus besuchten Tepe und Henke die Freiherr-vom-Stein-Schule Neumünster, um sich über deren Konzept der „Digitalen Schule“ zu informieren und sich in Gesprächen mit der Schulleitung, dem Personalrat sowie den Kolleginnen und Kollegen über die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung auszutauschen.

„Es ist beeindruckend, was die Kolleginnen und Kollegen an dieser Schule im Bereich Digitalisierung auf den Weg gebracht haben“, so Henke. Aber in den Gesprächen sei auch klar geworden, dass die Schulen und vor allem die Lehrkräfte mehr Unterstützung brauchten. „Es ist auch eine Frage der Bildungsgerechtigkeit, dass nicht nur den Lehrkräften, sondern auch allen Schülerinnen und Schülern digitale Endgeräte zur Verfügung gestellt werden.“ Dabei müssten auch Service und Administration sichergestellt werden. So führte Henke aus: „Was nützt das schönste Tablet, wenn es nicht funktioniert. Dabei darf es aber nicht zusätzliche Aufgabe einer Lehrkraft sein, statt Unterricht zukünftig einen Klassensatz Tablets zu aktualisieren.“

Verantwortlich: Astrid Henke
Kontakt: 0170 3341746
7. Juni 2018

Ein ausführlicher Bericht folgt in den nächsten Tagen.