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Perspektivschulen

GEW: Ohne echten Sozialindex keine gleichen Bildungschancen

Seit einem Jahr gibt es mehr Geld für Schulen mit besonderen Herausforderungen. Jetzt kommen weitere hinzu. Für die Bildungsgewerkschaft GEW ist das eine gute Sache. Sie hält aber an ihrer Forderung nach einen schulscharfen Sozialindex fest.

„Nach dem etwas holprigen Start wegen unklarer Zuständigkeiten scheinen die Kinderkrankheiten nun behoben. 20 Schulen profitieren bereits von den zusätzlichen Mitteln, um Lehrkräfte zu entlasten und ihnen mehr Zeit für pädagogische Arbeit zu ermöglichen. Jetzt sollen weitere 21 Schulen hinzukommen. Diese positive Entwicklung reicht aber nicht aus, um für Kinder und Jugendliche wirklich vergleichbare Bildungschancen zu schaffen“, beurteilte die stellvertretende GEW-Landesvorsitzende Katja Coordes am Donnerstag, 5. März 2020 in Kiel die Ankündigung von Bildungsministerin Karin Prien.

Sie erneuerte den GEW-Vorschlag, einen schulscharfen Sozialindex einzuführen. Das bedeutet, dass für jede Schule ein Sozialindex berechnet wird und den Schulen dann nach diesem Index Personal und Mittel zugewiesen werden.

Katja Coordes: „Nötig wäre eine Erfassung sämtlicher soziodemografischer Merkmale. Damit die Kinder und Jugendlichen in sozial benachteiligten Stadtteilen die gleichen Bildungschancen bekommen wie in gutsituierten Bürgervierteln, müssen für die Schulen im Land jeweils nach Bedarf zusätzliche Mittel bereit gestellt werden. Aufbauend auf einer regulären Grundzuweisung soll es dann weitere Stellen für Lehrkräfte, Schulsozialarbeit, Schulassistenz und zusätzliches Geld anhand eines echten Sozialindex geben. Sonst bleibt das Programm auf halber Strecke stecken.“