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Arbeitsbelastung

Abgeschmettert - Petitionsausschuss zeigt keine Wertschätzung für Lehrerinnen und Lehrer

Mangelnde Wertschätzung für die Arbeit von LehrerInnen wirft die GEW dem Petitionsausschuss des Landtages vor. 5.300 Menschen hatten eine GEW-Petition für weniger Pflichtstunden unterstützt. Jetzt schmetterte der Ausschuss die Petition ab.

Mangelnde Wertschätzung für die anstrengende Arbeit von Lehrerinnen und Lehrern wirft die Bildungsgewerkschaft GEW dem Petitionsausschuss des schleswig-holsteinischen Landtages vor. Gut 5.300 Menschen hatten im vergangenen Frühjahr eine Petition der GEW-Landesvorsitzenden Astrid Henke zur Absenkung der Pflichtstunden der Lehrkräfte unterstützt. Jetzt schmetterte der Petitionsausschuss des schleswig-holsteinischen Landtages die Petition ab.

„Leider hat sich der Petitionsausschuss zum Sprachrohr des Bildungsministeriums machen lassen. Lautstärke in den Klassen, Zeitdruck, Korrekturen, immer mehr Elterngespräche und Schülerverhalten, das mit „herausfordernd“ noch vornehm umschrieben ist, lassen die Belastungen ansteigen. Für den Petitionsausschuss  anscheinend alles kein Problem“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke am Freitag, 28. Februar 2020 in Kiel. Die GEW werde sich durch den Beschluss nicht entmutigen lassen. „Wir bleiben am Ball und werden von der Landesregierung weiterhin eine Entlastung der Lehrkräfte fordern.“

Die GEW-Landesvorsitzende hatte seinerzeit ihre Petition damit begründet, dass die Arbeitsbelastung der Lehrerinnen und Lehrer viel zu hoch sei. „Es überrascht uns sehr, wie wenig der Ausschuss überhaupt auf die immer stärker werdenden Belastungen für Lehrkräfte eingeht. Sowohl die besorgniserregenden Ergebnisse der Statuserhebung des Bildungsministeriums zur Lehrkräftegesundheit, als auch die Arbeitszeitstudie der GEW Niedersachsen werden ignoriert“, so Astrid Henke. „Vielfältige Maßnahmen“ der Landesregierung, die kaum über das Ankündigungsstadium hinausgingen, würden hingegen ausführlich gewürdigt. Garniert werde das Ganze dann noch mit mehrmaligen Hinweisen auf die Ferien der Lehrkräfte, obwohl die bei allen Arbeitszeituntersuchungen immer mit einbezogen seien.

Kopfschütteln werde bei Lehrerinnen und Lehrer auch die nachstehende Formulierung auslösen: „Es liegen jedoch keine Erkenntnisse vor, dass es sich dabei (Arbeitsbelastung) um ein strukturelles Problem handelt, welchem durch eine Absenkung der Pflichtstunden begegnet werden müsste.“ Astrid Henke: „Was soll das heißen? Gibt es keine Probleme durch steigende Arbeitsbelastung? Handelt es sich um individuelle Schwierigkeiten, mit denen jede Lehrerin und jeder Lehrer selbst klar kommen muss? Das kann es doch wohl nicht wahr sein. Wir erwarten, dass die Landesregierung Verantwortung für die Gesundheit der Lehrkräfte übernimmt.“