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29. GEW-Erzieher*innentag

Kinder stärken - Und was Pädagog*innen hierfür brauchen

Um Resilienz, also die Stärkung psychischer Widerstandsfähigkeit, für Kinder, aber auch für pädagogische Fachkräfte ging es auf dem 29. GEW-Erzieherinnentag. Knapp 150 Erzieher*innen und Sozialpädagog*innen nahmen daran in Neumünster am 18.11.2023 teil.

Neumünster - Um Resilienz, also die Stärkung psychischer Widerstandsfähigkeit, für Kinder, aber auch für pädagogische Fachkräfte ging es auf dem 29. GEW-Erzieher*innentag. Knapp 150 Erzieher*innen und Sozialpädagog*innen nahmen daran in den Holstenhallen in Neumünster am Sonnabend, 18. November 2023 teil.
Die stellvertretende GEW-Landesvorsitzende Franziska Hense hob in ihrer Begrüßung den Zusammenhang zwischen Arbeitsbedingungen und pädagogischer Arbeit hervor: „Ohne gute Arbeitsbedingungen bleibt die Förderung von Kindern auf der Strecke. In zu großen Gruppen mit zu wenig Personal wird das nichts. Leider hat die Landesregierung das noch nicht begriffen. Sonst würde sie mehr tun für bessere Arbeitsbedingungen und gegen den Fachkräftemangel.“
Der Krankenstand unter den pädagogischen Fachkräften in den Kitas sei überdurchschnittlich hoch. Viel zu viele wanderten aus dem Beruf ab, so Hense weiter. Rund ein Viertel der Erzieherinnen/pädagogischen Beschäftigten in der Frühen Bildung seien, statistisch betrachtet, schon nach 5 Jahren wieder raus aus dem Beruf. Nur gut ein Drittel könne sich vorstellen bis zur Altersgrenze im Beruf zu bleiben.  
Auch zum Wohle der Kinder forderte die GEW-Vize-Vorsitzende kleinere Gruppen, mehr Personal und mehr Verfügungszeiten, mehr Freistellungen für Kita-Leistungen sowie einen Ausbau von Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten.
„Wir haben das Thema Resilienz bewusst für unsere Fachtagung gewählt. Kinder sind in den letzten Jahren extremen Herausforderungen ausgesetzt. Corona inklusive Kita-Schließungen und Kontaktverboten, Krieg mitten in Europa, Fluchterfahrungen, zunehmende Verarmung: das alles geht nicht spurlos an Kindern vorbei“, beschrieb Franziska Hense die Situation. Deshalb sei es besonders wichtig Kinder in schwierigen Lebenssituationen in ihrer Resilienz zu stärken, ihre psychische Widerstandsfähigkeit zu fördern.
Sie verwies dabei auf die tragende Rolle der sozialpädagogischen Fachkräfte in den Kitas. Mit ihrem Knowhow könnten sie die Fähigkeit der Kinder stärken, mit belastenden Lebensumständen und kritischen Ereignissen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft umzugehen. Dafür wolle die Fachtagung Möglichkeiten aufzeigen. Resilienzförderung gehe aber nicht so nebenbei. Zum entsprechenden Fachwissen müssten auch entsprechende Rahmenbedingungen kommen.
„Resilienz – was Kinder trotz widriger Umstände stärkt – und was pädagogische Fachkräfte hierfür brauchen“, Im Mittelpunkt des Vormittags stand ein Vortrag von Professorin Dr. Adriane Schorn von der Fachhochschule Kiel. Nach dem Eröffnungsteil fanden Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themen der pädagogischen Arbeit statt. Das Angebot reichte diesmal von „Gefühlsintensive Kinder verstehen und begleiten“, über „Wie geht es eigentlich Kindern psychisch kranker Eltern“ bis hin zu „Medien in Kitas“.