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Weltfrauentag 08. März 2021

Bildung unter Corona: Die Hauptlast tragen Frauen!

Ungelöste Probleme der Geschlechtergerechtigkeit treten in der Pandemie noch stärker zutage. Frauen arbeiten besonders häufig in pädagogischen Berufen und vollführen seit einem Jahr den unmöglichen Drahtseilakt zwischen Lohn- und Sorgearbeit.

Die Probleme sind vielfältig: Erzieherinnen sind durch die Angst vor einer Corona-Ansteckung, den Druck die Betreuung zu gewährleisten und die Konflikte um die Notbetreuungen angeschlagen. Lehrerinnen sind erschöpft vom parallelen Spagat zwischen Notbetreuung, Präsenz- und Distanzlernen. Frauen in der Weiterbildung sehen sich von betriebsbedingten Kündigungen und ausfallenden Honorarverträgen betroffen. Die Laufbahnen von prekär beschäftigten Wissenschaftlerinnen sind noch unsicherer als bisher.

Die GEW fordert die politisch Verantwortlichen seit Monaten auf, Bedingungen zu schaffen, die pädagogische Arbeit zu ermöglichen, bei der der Gesundheitsschutz und das Recht auf Bildung unter einen Hut gebracht werden können. Aber auch nach einem Jahr Pandemie ist zu wenig passiert.

All diese Beispiele zeigen: Frauen in pädagogischen Berufen sind in dieser Pandemie besonders gefordert. Sie ermöglichen die Berufstätigkeit von anderen Frauen und sind gleichzeitig mit den gleichen Herausforderungen konfrontiert. Auf den Schultern der Frauen lasten hohe Gesundheitsrisiken, wachsender finanzieller Druck, zusätzlicher Betreuungsaufwand und vermehrte Arbeit im Haushalt. Das darf nicht sein!

Gerade diese Krise zeigt, wie wichtig es ist, eine starke Gewerkschaft im Rücken zu haben. Gewerkschaften schaffen bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen – auch für Frauen: Durch Tarifverträge, die für eine gerechte Bezahlung, planbare Arbeitszeiten und bessere soziale Absicherung sorgen. Durch gewerkschaftliche Unterstützung der Betriebs- und Personalräte, die sich in Betrieben und Dienststellen um gute Arbeitsbedingungen kümmern. Und durch eine starke Vertretung der Interessen weiblicher Beschäftigten gegenüber der Regierung – in den Ländern und im Bund.

Wir lassen uns in der Krise nicht zurück drängen, wir stehen weiter Seite an Seite im Interesse der Frauen. Deswegen: Mehr Gewerkschaft, mehr Gleichstellung – mehr denn je!