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Corona-Symposium Schleswig-Holstein

GEW für intensivere Aufholprogramme in Kitas und Schulen

Kitas und Schulen spüren weiterhin die Auswirkungen der Corona-Pandemie: verpasste Förderung für Kita-Kinder, schlechtere schulische Leistungen sowie mehr psychische und soziale Probleme. Die GEW fordert daher intensivere Aufholprogramme.

Foto: GEW/Shutterstock
Die mit den Kita- und Schul-Schliessungen verbundenen Probleme sind deutlich spürbar (Foto: Shutterstock/GEW)

Kitas und Schulen spüren weiterhin die Auswirkungen der Corona-Pandemie: verpasste Förderung für Kita-Kinder, schlechtere schulische Leistungen sowie mehr psychische und soziale Probleme. Aus Anlass des Corona-Symposiums von Landtag und Landesregierung am morgigen Freitag (19. Januar 2024) fordert die Bildungsgewerkschaft GEW daher intensivere Aufholprogramme.

„Egal, ob Lesen, Schreiben oder Rechnen: überall sind die Leistungen der Schüler*innen schlechter geworden. Das zeigen alle Bildungsstudien. Damit dürfen wir uns nicht abfinden. Ohne eine bessere personelle Ausstattung in den Schulen werden zu viele junge Menschen ohne Schulabschluss bleiben“, sagte Kerstin Quellmann, GEW-Co-Vorsitzende, am Donnerstag, 18. Januar 2024 in Kiel. Programme wie „Lernchancen SH“ dürften auf keinen Fall in Frage gestellt, sondern müssten fest etabliert werden. 

Das Hauptaugenmerk müsse bei der Förderung auf die Schüler*innen gelegt werden, die besonders unter der Pandemie gelitten hätten, so die Gewerkschafterin. Das seien zum Beispiel Kinder und Jugendliche aus schwierigen sozialen Verhältnissen, aber auch diejenigen, die in DaZ-Klassen Deutsch lernen. Sie seien beim Distanzunterricht viel zu kurz gekommen. „Bessere Förderung gelingt jedoch nicht, wenn das Bildungsministerium die DaZ-Gruppen immer größer macht.“ 

Defizite bei schulischen Leistungen seien nur ein Aspekt, so die GEW-Co-Vorsitzende. „Viele Kinder und Jugendliche haben massiv mit den psychischen und sozialen Folgen der Pandemie zu kämpfen. Sie brauchen dringend Hilfe.“ Die personelle Ausstattung von Kitas und Schulen reiche allerdings in keiner Weise aus, um darauf angemessen eingehen zu können. Das pädagogische Personal sei bereits mit alltäglicher Förderung und Unterricht vollkommen ausgelastet. Die GEW mache sich daher für die Einstellung von mehr Kita-Personal sowie Schulsozialarbeiter*innen und Schulpsycholog*innen stark.

Was die Lehren aus der Pandemie betrifft, tat sich Kerstin Quellmann schwer: „Die Abwägung zwischen Gesundheit aller Betroffenen und Schließung von Bildungseinrichtungen war ein schwieriger Prozess. Hinterher ist man leicht schlauer. Schul- und Kitaschließungen dürfen aber nur die absolut letzte Option sein. Schließlich haben Kinder und Jugendliche ein Recht auf Bildung.“ Auf jeden Fall müsse bei zukünftigen Krisen die Lebenssituation jüngerer Kinder sowie von Kindern und Jugendlichen aus schwierigen sozialen Verhältnissen besser berücksichtigt werden.

 

Verantwortlich: Bernd Schauer, 18.01.2024

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Bernd Schauer
Geschäftsführer
Telefon:  0431 5195155