Wirtschaft/Politik (WiPo)
Verlogene Erfolgsmeldung: Mehr WiPo ab 2027 – aber erst wird gekürzt
Was die Regierungsfraktionen CDU und GRÜNE als „großen Erfolg“ verkaufen, hält die Bildungsgewerkschaft GEW für eine „verlogene Erfolgsmeldung“. Denn vor der angekündigten Erhöhung des WiPo-Unterrichts, wird erstmal munter gekürzt.
Kiel – Was die Regierungsfraktionen CDU und GRÜNE als „großen Erfolg“ verkaufen, hält die Bildungsgewerkschaft GEW für eine „verlogene Erfolgsmeldung“. Ab 2027 sollen Schüler*innen in der Mittelstufe zwei zusätzliche Stunden im Fach Wirtschaft/Politik (WiPo) erhalten. 80 neue Stellen für WiPo-Lehrkräfte wollen die Regierungsfraktionen dafür bereitstellen. Zum kommenden Schuljahr streicht die Landesregierung aber erst einmal rund 400 Stellen verteilt auf alle Fächer. „Selbstverständlich finden wir es gut, wenn in zwei Jahren 80 neue Stellen für WiPo-Lehrkräfte kommen. Noch viel, viel besser würden wir es aber finden, wenn die Landesregierung die Kürzungen ab kommendem Schuljahr zurücknehmen würde. Weniger Unterricht und mehr Unterrichtsausfall werden nämlich die Folge sein. Da dürfen sich die Regierungsfraktionen jetzt nicht für 80 Stellen abfeiern, die in zwei Jahren kommen sollen“, machte die GEW-Co-Landesvorsitzende Kerstin Quellmann am Donnerstag, 19. Juni 2025 in Kiel ihrem Ärger Luft.
Um die Demokratiebildung in der Schule zu stärken, reichten nach Auffassung der GEW-Co-Landesvorsitzenden zwei zusätzliche WiPo-Stunden auch nicht aus. Es sei erforderlich, die Schulkultur zu überdenken. Kinder und Jugendliche müssten Demokratie in Schule erleben können. Kerstin Quellmann: „Das heißt: Sie müssen in Entscheidungsprozesse mit einbezogen werden und Lernprozesse mitgestalten können. Damit das möglich wird, muss das Land die Schulen jedoch auch ausreichend mit Personal ausstatten.„“
Verantwortlich: Bernd Schauer, 19.06.2025