Zum Inhalt springen

Tarifrunde Länder

Verantwortungsvoller Abschluss in schwieriger Corona-Zeit

Jubel ist bei der GEW keiner zu vernehmen über das Ergebnis der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Länder. GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke nannte den Abschluss aber „verantwortungsvoll angesichts schwieriger Corona-Zeiten“.

GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke, hier bei einer Kundgebung aus Anlass der Tarifrunde vor dem Kieler Finanzministerium am vegangenen Freitag, 26.11.2021.

Kiel – Jubel ist bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) keiner zu vernehmen über das Ergebnis der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Länder. GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke nannte den Abschluss am Montag, 29. November 2021 in Kiel „verantwortungsvoll angesichts schwieriger Corona-Zeiten“. Mit Blick auf die aktuelle Pandemie-Situation sei der Abschluss zu vertreten, obwohl viele Beschäftigte genauso wie die GEW mehr erwartet hätten. „Die Arbeitgeber waren aber letztlich nicht dazu bereit, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung in der Corona-Krise gerecht zu werden“, sagte Astrid Henke. „Zusätzlich zu den Gehaltserhöhungen haben die Gewerkschaften die Hauptforderung der Arbeitgeber abgewehrt, durch Zerstückelung von Arbeitsabläufen eine schlechtere Eingruppierung vieler Beschäftigter durchzusetzen und damit Geld zu sparen.“  Sie forderte die Landesregierung auf, den Abschluss zeit- und wirkungsgleich auf die Landesbeamtinnen und Landesbeamten zu übertragen.
Info:
Die Kernpunkte des Tarifabschlusses:

  • Corona-Sonderzahlung in Höhe von 1.300 Euro bis März 2022, steuer- und sozialabgabenfrei
  • 2,8 Prozent mehr Gehalt ab dem 1. Dezember 2022
  • Gesprächszusage über Beschäftigungsbedingungen für studentische Hilfskräfte
  • Höhere Zulagen für während der Corona-Pandemie besonders belastete  Beschäftigtengruppen im Gesundheitsbereich 
  • Vertragslaufzeit: 24 Monate

Die Arbeitgeber wollten unbedingt durchsetzen, dass sie Beschäftigte anders als bisher, sprich niedriger in das Tabellensystem des Gehaltstarifvertrages eingruppieren können. Dafür hatten sie dem Thema „Arbeitsvorgang“ höchste Priorität gegeben. Dahinter verbergen sich Mechanismen, nach denen Beschäftigte in das Tabellensystem des Gehaltstarifvertrages einsortiert werden. Durch die Zerstückelung von Arbeitsabläufen sollte eine schlechtere Eingruppierung von Beschäftigten möglich gemacht werden.
Der Tarifabschluss 2021 gilt für rund 1,2 Millionen Angestellte im öffentlichen Dienst der Länder. Die Gewerkschaften verlangen, dass das Tarifergebnis zeit- und wirkungsgleich auf die Bezüge der rund 1,3 Millionen Beamtinnen und Beamten sowie die rund eine Million Versorgungsempfängerinnen und -empfänger übertragen wird.
Ver.di hat gegenüber der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) die Verhandlungsführerschaft für die DGB-Gewerkschaften GEW, GdP und IG BAU sowie die dbb tarifunion.