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Zeugnisverordnung

Protesttheater vor Bildungsministerium - GEW für Zeugnisse ohne Diskriminierung

„Schluss mit der Diskriminierung: Gleiche Schule – Gleiche Zeugnisse“ forderte die GEW bei einer Protestaktion am 24.01.2022 vorm Kieler Bildungsministerium. Die GEW-Fachgruppe Sonderpädagogik machten mit einer Theaterszene kreativ ihrem Ärger Luft und überreichte Bildungsministerin Karin Prien ihre Forderungen.

Interessierte Zuschauerin bei der Theaterszene im fiktiven Lehrerzimmer: Bildungsministerin Karin Prien.

Kiel – „Schluss mit der Diskriminierung: Gleiche Schule – Gleiche Zeugnisse“ forderte die Bildungsgewerkschaft GEW bei einer Protestaktion am Montag, 24.01.2022 vor dem Kieler Bildungsministerium. Den Sonderpädagoginnen und –pädagogen innerhalb der GEW war die Diskriminierung ihrer Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf bei der Zeugnisvergabe schon lange ein Dorn im Auge. Mit einer Theaterszene vor dem Ministerium machten einige von ihnen jetzt kreativ ihrem Ärger Luft. Anschließend überreichten sie Bildungsministerin Karin Prien einen Brief mit ihren Forderungen. 

Am kommenden Freitag gibt es in den Schulen Halbjahreszeugnisse. Aber sie sehen nicht für alle Kinder gleich aus. In derselben Klasse gibt es einmal Zeugnisse in der Variante für „Kinder ohne sonderpädagogischen Förderbedarf“ und einmal in der Variante „mit sonderpädagogischem Förderbedarf“.

„Die Zeugnisse für inklusiv beschulte Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf unterscheiden sich völlig von denen der Kinder ohne sonderpädagogischem Förderbedarf. Andere Gestaltung, anderer Umfang. Für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf wirkt das eindeutig diskriminierend. Das darf so nicht weitergehen“, forderte Kerstin Quellmann von der GEW-Landesfachgruppe Sonderpädagogik. „Regelungen in Zeiten von Inklusion müssen anders aussehen. Wir erwarten von Bildungsministerin Prien eine sofortige Überarbeitung der Zeugnisordnung.”

Der diskriminierende Charakter der Zeugnisvergabe ist für die GEW nicht das einzige Ärgernis. „Der ungeheure Arbeitsaufwand für die Lehrkräfte, die Zeugnisse für die Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf schreiben müssen, kommt hinzu“, kritisierte die GEW-Landesvorsitzenden Astrid Henke. „Kein Mensch braucht Zeugnisse im Umfang von sechzehn Seiten, vier sind wirklich genug. Zeugnisse dürfen für Lehrerinnen und Lehrer nicht zu unzumutbarer Mehrarbeit führen.“

 

Hier geht es zum Bericht der Aktion:

Die Zeugnisse sind raus – und nun? (gew-sh.de)