Handy-Verbot an Schulen
Stress und Ärger bleibt an den Lehrkräften hängen
So hat sich die Bildungsgewerkschaft GEW die Umsetzung des Handy-Verbots an Schulen nicht vorgestellt. Die GEW befürchtet, das Handeln des Bildungsministeriums wird an den Schulen für Ärger und Mehrarbeit für die Lehrkräfte sorgen.
Kiel – So hat sich die Bildungsgewerkschaft GEW die Umsetzung des Handy-Verbots an Schulen nicht vorgestellt. „Wieder einmal sollen es die Schulen richten. Die Ministerin verkündet das Verbot. Mit Ärger und Stress müssen sich dann die Lehrkräfte abplagen“, zeigte sich die GEW-Co-Landesvorsitzende Kerstin Quellmann am Donnerstag, 19. Juni 2025 in Kiel wenig erfreut.
„Grundsätzlich halten wir ein altersgerechtes Handy-Verbot für sinnvoll. Allerdings erscheint uns ein Verbot bis einschließlich Klasse 9 etwas zu weitgehend. Älteren Schüler*innen sollten wir schon mehr Eigenverantwortung zubilligen“, sagte Kerstin Quellmann. Aber das sei nicht der entscheidende Punkt.
„Warum schreibt die Ministerin nicht klipp und klar in ihren Erlass: ‚Die private Nutzung von digitalen Endgeräten während der Schulzeit ist untersagt‘.“ Mit der von ihr gewählten Formulierung („Die Schulen werden angehalten…“) blieben die Schulen auf Ärger und Mehrarbeit sitzen. Überall müssten die Lehrkräfte wieder umfangreiche Diskussionen mit Schüler*innen und Eltern führen, weil klare ministerielle Vorgaben für eine einheitliche rechtssichere Regelung fehlten.
Kerstin Quellmann legte dar, dass es nicht ausreiche, Handys aus dem Schulalltag zu verbannen. Kinder und Jugendliche müssten vielmehr lernen, verantwortungsvoll mit ihnen umzugehen. Maßnahmen in der Schule zur Steigerung der Medienkompetenz seien in den Schulen unverzichtbar. Dafür bräuchten die Lehrkräfte allerdings mehr Zeit. „Das geht nicht einfach so nebenbei.“
Verantwortlich: Bernd Schauer, 19.06.2025