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Omikronwelle

Sozialministerium lässt Kitas im Stich

Mit der Omikronwelle wächst bei den Kita-Beschäftigten die Sorge um die eigene Gesundheit und die Gesundheit der ihnen anvertrauten Kinder. Vom Sozialministerium fühlt sich das Kita-Personal im Stich gelassen.

Foto: Shutterstock/GEW

Für die meisten Kindertagesstätten beginnt das Jahr schlecht. Mit der Omikronwelle wächst bei den Beschäftigten die Sorge um die eigene Gesundheit und die Gesundheit der ihnen anvertrauten Kinder. Schon in normalen Zeiten herrscht Personalmangel. Infektionen, Quarantänemaßnahmen und allgemeine Vorsicht bei Erkältungskrankheiten verschärfen ihn jetzt noch. Vom Sozialministerium fühlt sich das Kita-Personal im Stich gelassen.
„Was die Kindertagesstätten betrifft, scheint das Sozialministerium auf Tauchstation gegangen zu sein. Unterstützende Maßnahmen fehlen fast völlig. Anscheinend sollen die Kitas alleine zusehen, wie sie mit der sich verschärfenden Corona-Lage klarkommen“, kritisierte Astrid Henke, Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW am Montag, 10. Januar 2022 in Kiel das Verhalten des Sozialministeriums. Ein halbwegs sicherer Betrieb lasse sich so nicht gewährleisten.
Die Gewerkschafterin forderte vom Sozialministerium Instrumente für Kita-Leitungen, um schnell und unbürokratisch auf Corona-Ausbrüche reagieren zu können. Astrid Henke: „Die Kita-Leitungen brauchen praxistaugliche Instrumente, um bei Infektionsfällen in der Kita den Betrieb zügig einschränken zu können. Im Moment dauert es viel zu lange, bis Kinder vom Gesundheitsamt in Quarantäne geschickt werden, wenn es denn überhaupt noch passiert. Manche Gesundheitsämter haben ja schon erklärt, dass sie sich darum nicht mehr kümmern könnten.“
Die Kitas müssten aus Sicht der GEW-Landesvorsitzenden schnellstens in die Lage versetzt werden, bei Bedarf Kohorten zu bilden, Randzeiten einzuschränken und im Extremfall Gruppen zu verkleinern oder sogar zu schließen. Kindgerechte Testmöglichkeiten, wie zum Beispiel Lollytests, müssten in allen Kitas bereitstehen. Die Eltern sollten sie bei den Kindern zweimal wöchentlich zuhause durchführen und das verbindlich per Unterschrift bestätigen. Astrid Henke sprach sich außerdem für schnelle Angebote für Boosterimpfungen für das Personal aus.
Obwohl die GEW sich seit eineinhalb Jahren für die Anschaffung von geeigneten Luftfiltergeräten einsetze, fehlten sie immer noch in den allermeisten Kitas, selbst in Räumen, die nur schlecht oder gar nicht zu belüften seien, bemängelte Astrid Henke. Das werfe ein ganz schlechtes Licht auf die Politik.