Kita-Gesetzentwurf
Schlechtere Arbeitsbedingungen – Weniger Bildung - Das geht gar nicht
Nach der ersten Lesung des Kita-Gesetzes im Landtag bleibt die GEW bei ihrer Kritik. Weniger Bildung für die Kinder, höhere Arbeitsbelastung für die Fachkräfte - das geht gar nicht. Die Landesregierung muss den Gesetzentwurf überarbeiten.
Kiel - Auch nach der heutigen (26.09.2024) ersten Lesung des Kita-Gesetzes im Schleswig-Holsteinischen Landtag rückt die Bildungsgewerkschaft GEW nicht von ihrer kritischen Haltung ab. Die große Sorge der Gewerkschaft: Weniger Bildung für die Kinder, höhere Arbeitsbelastung für die Fachkräfte. Deshalb fordert die GEW die Landesregierung auf, den Gesetzentwurf zu überarbeiten.
„In letzter Konsequenz laufen die geplanten Änderungen auf Bildungsabbau hinaus. Obwohl die Sozialministerin dies im sogenannten Anstellungsschlüssel geschickt zu verstecken versucht, ist klar: Aus dem Bildungsauftrag der Kita wird immer mehr reine Betreuung“, kritisierte GEW-Landesgeschäftsführer Bernd Schauer die Pläne.
Vor allem die Einführung des sogenannten Anstellungsschlüssels stößt bei der Gewerkschaft negativ auf. „Was die Sozialministerin als Flexibilisierung verkauft, bedeutet im Kern nichts weiter als Offenhaltung von Kitas um jeden Preis. Es geht nur noch um Betreuung – durch wen auch immer. Hauptsache irgendwo in der Kita sind noch eine Erzieherin und eine Sozialpädagogische Assistentin anwesend“, so Bernd Schauer.
Leidtragende seien neben den Kindern die Beschäftigten in den Kitas. „91 Prozent der Beschäftigten arbeiten schon jetzt über ihre Belastungsgrenze hinaus. Der Krankenstand liegt mit 32 Tagen weit über dem Durchschnitt. Wer jetzt bei den Arbeitsbelastungen noch was draufpackt, verscheucht nur noch mehr Fachkräfte aus dem Beruf“, fürchtet der GEW-Landesgeschäftsführer. Nach Studien verließen etwa ein Viertel der Fachkräfte den Beruf schon innerhalb von fünf Jahren.