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Kindertagesstätten

Parteien haben Arbeitsbedingungen nicht auf dem Schirm

Morgen berät der Landtag auch über Kita-Politik. Aber statt die Arbeitsbelastungen von Erzieher*innen sowie weiteren pädagogischen Fachkräften zu verbessern, will die Politik Eltern und Kommunen entlasten.

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Foto: GEW/Shutterstock

In dieser Woche geht es im Kieler Landtag auch um Kindertagesstätten, aber wieder einmal nicht um die Arbeitsbelastungen von Erzieherinnen und Erziehern sowie weiteren sozialpädagogischen Fachkräften in den Kitas. Statt deren unzulängliche Arbeitsbedingungen in den Blick zu nehmen, will die Politik lieber Eltern und Kommunen finanziell entlasten.   
Die Bildungsgewerkschaft GEW hält das für einen falschen Weg. „Jetzt in erster Linie auf die Wählerstimmen der Eltern zu zielen, wird unsere Kitas nicht zukunftsfähig machen. Wer aus dem Teufelskreis von schlechten Rahmen- und Arbeitsbedingungen und fehlenden Fachkräften herauszukommen will, muss umgehend die Arbeitsbedingungen verbessern. Sonst rutschen die Kitas noch tiefer in den Krisenmodus, weil noch mehr Beschäftigte aus dem Beruf aussteigen werden“, sparte die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke am Dienstag, 14. Dezember 2021 in Kiel nicht mit Kritik.
Sie appellierte an die Landesregierung und die sie tragenden JAMAIKA-Parteien, ihre Versprechungen von der Verabschiedung des Kita-Gesetzes von vor fast auf den Tag genau zwei Jahren einzulösen. „Nicht nur nach dem Urteil der GEW wurde weder die Qualität in den Kitas gesteigert noch das Personal entlastet. Weder hat die Landesregierung den Fachkräftemangel in den Griff bekommen, noch sind die Gruppen kleiner geworden. Vielerorts wurden Verfügungszeiten und Leitungsfreistellungen sogar auf das gesetzliche Mindestmaß zusammengestrichen“,  so Astrid Henke. 
Grundsätzlich strebt die GEW eine für Eltern kostenfreie Kita an. „Wenn die Landesregierung insgesamt nicht genug Geld locker macht, muss es jetzt aber zunächst einmal um bessere Arbeitsbedingungen gehen. Das nützt auch den Eltern. Schließlich haben sie kein Interesse an Gruppenschließungen wegen hoher Krankenstände oder unbesetzter Stellen.“