Zum Inhalt springen

Schärferer Lockdown

Notbremse unumgänglich – Umsetzung fragwürdig

Ab Montag sollen Schulen und Kindertagesstätten in Schleswig-Holstein nun also in den Teil-Lockdown gehen. Für die GEW ist das eine unumgängliche Maßnahme. An der Art der Umsetzung äußert sie jedoch Kritik.

Foto: Pixabay, CC0

„Das Ziehen der Notbremse ist richtig! Wir halten es aber für falsch, wie die Landesregierung  den Lockdown in Schulen und Kitas umsetzen will. Zum weiteren Betrieb der Kindertagesstätten muss es eine klare Anordnung und nicht nur einen Appell des Ministerpräsidenten geben. Für die Schulen wäre ein generelles Vorziehen der Weihnachtsferien besser gewesen“, sagte Astrid Henke, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) am Freitag, 11. Dezember 2020 zur Regierungserklärung von Ministerpräsident Daniel Günther.

Bei einem früheren Beginn der Weihnachtsferien hätte für Kinder in den Klassen 1 bis 7 eine Notbetreuung eingerichtet werden können, so Astrid Henke. „Die jetzige Ansage macht das Ganze ziemlich unübersichtlich. Es ist trotz aller Appelle nicht auszuschließen, dass in manchen Schulen die Klassen immer noch zu voll bleiben.“ Die Kitas müssten geschlossen werden und nur noch eine Notbetreuung angeboten werden. Schließlich seien auch sie Teil des Infektionsgeschehens. Die dort Beschäftigten hätten schließlich auch ein Anrecht auf mehr Schutz.

Die GEW-Landesvorsitzende bezeichnete es als „mehr als ärgerlich“, dass die Landesregierung in den vergangenen Wochen und Monaten nicht den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts gefolgt sei. Die GEW habe diese Empfehlung immer wieder aufgegriffen und darauf gedrungen, dort auf Wechselunterricht umzustellen, wo ein Inzidenzwert von 50 erreicht werde. Astrid Henke: „Das hat die Bildungsministerin immer wieder locker beiseite gewischt.“