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Aussetzen von Abschlussprüfungen

KMK lässt Bildungsministerin Prien auflaufen

Die GEW bedauert sehr, dass die KMK den Vorschlag der schleswig-holsteinischen Bildungsministerin Karin Prien abgelehnt hat, in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie alle Abschlussprüfungen auszusetzen.

Kiel – Ein Vorschlag, der gestern sinnvoll war, kann heute nicht falsch sein. Für die GEW Schleswig-Holstein ist es daher mehr als bedauerlich, dass die anderen Bundesländer dem Vorschlag der schleswig-holsteinischen Bildungsministerin Karin Prien nicht folgen wollten, in diesem Jahr alle Abschlussprüfungen auszusetzen.

„Gesundheit ist wichtiger als Abschlussprüfungen. Wir hätten uns gewünscht, dass sich die Kultusministerkonferenz (KMK) dazu durchringt, die Gesundheit von Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt zu rücken. Die sogenannte Anerkennungsprüfung wäre hierfür ein gutes Instrument gewesen. Klar war für uns aber auch von Anfang an, dass es für die schleswig-holsteinischen Schülerinnen und Schüler keine Nachteile geben darf“, kritisierte die schleswig-holsteinische GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke am Mittwoch, 25. März 2020 in Kiel. Auf einem ganz anderen Blatt stehe, dass der Vorstoß von Bildungsministerin Prien anscheinend völlig unzureichend vorbereitet und abgestimmt gewesen sei.

Der KMK-Beschluss vom heutigen Tage bringe leider niemandem Vorteile, so Astrid Henke. Die Ungewissheit bleibe nach wie vor groß, ob und wie direkt nach den Osterferien die Abi-Arbeiten geschrieben werden können. Leider blende die KMK die schwierigen Begleitumstände mitten in der Corona-Pandemie völlig aus. „Schwierige Vorbereitung, mögliche gesundheitliche Betroffenheit von Familienangehörigen, Arbeitslosigkeit, Insolvenz oder Kurzarbeit von Eltern: all dies sind für die Schülerinnen und Schüler in diesem Jahr besondere Belastungsmomente. Von Vergleichbarkeit mit den Anforderungen in den vergangen Jahren kann nicht die Rede sein. Von Gerechtigkeit auch nicht“, beschrieb die GEW-Landesvorsitzende die Situation.