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Kooperationsvereinbarung

Klassenzimmer kein Einsatzgebiet für die Bundeswehr

Keinen Grund sieht die GEW, der Bundeswehr einen privilegierten Zugang in die Schulen zu verschaffen. Deshalb lehnt sie die heute (05.08.2021) zwischen Bildungsministerium und Bundeswehr geschlossene Kooperationsvereinbarung ab.

Foto: Colourbox.de

Kiel - Auf entschiedene Ablehnung stößt bei der Bildungsgewerkschaft GEW die heute (05.08.2021) zwischen Bildungsministerium und Bundeswehr geschlossene Kooperationsvereinbarung. Aus Sicht der Gewerkschaft gibt es keinen Grund, der Bundeswehr einen privilegierten Zugang in die Schulen zu verschaffen.
 
„Die Politische Bildung in der Schule darf nicht Aufgabe der Bundeswehr sein. Das führt geradezu zwangsläufig zur Rechtfertigung von militärisch ausgerichteter Außen- und Sicherheitspolitik im Unterricht. Der Bildungsauftrag der Schule liegt in den Händen der Lehrerinnen und Lehrer. Und das ist auch gut so. Da gehört er hin. Die Bundeswehr brauchen wir dafür nicht“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke am Donnerstag, 5. August 2021 in Kiel. Wer mit der Bundeswehr ein Kooperationsabkommen schließe, sollte das auch mit der Friedensbewegung tun.

„Es bedarf in den Schulen keiner engeren Zusammenarbeit mit der Bundeswehr. Ein verbesserter Zugang der Bundeswehr zu den Institutionen der Aus- und Fortbildung von Lehrkräften führt ebenso in die falsche Richtung“, so Astrid Henke. Im Rahmen der Politischen Bildung müsse in den Schulen nicht mit Präferenz über Militärpolitik, sondern ebenso über friedliche Formen der Konfliktbewältigung sowie über zivile und nachhaltige Aspekte der Sicherheitspolitik diskutiert werden.

Ihrer Meinung nach spreche nichts dagegen, in den Schulen auch mit Soldatinnen und Soldaten über die Rolle der Bundeswehr und Fragen der Friedens- und Sicherheitspolitik zu diskutieren. Das geschehe schon jetzt, wenn Lehrerinnen und Lehrer dies im Rahmen ihres Unterrichts für sinnvoll erachteten. Zu einer ausgewogenen Debatte gehöre es jedoch auch, Vertreterinnen und Vertreter der Friedensbewegung in die Schulen einzuladen.