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Inklusion

GEW: Ohne bessere Bedingungen wird das nichts

Die GEW erwartet vom Land mehr Anstrengungen bei der Umsetzung der Inklusion. Im bundesweiten Vergleich legt Schleswig-Holstein zwar gut, aber die Belastungen für die LehrerInnen sind zu hoch, worunter auch die SchülerInnen leiden.

Kein Grund zum Jubel
Obwohl Schleswig-Holstein im bundesweiten Vergleich gut dasteht, besteht aus Sicht der Gewerkschaft kein Anlass zum Jubel. Die Arbeitsbelastungen für die Lehrkräfte sind aus Sicht der Gewerkschaft viel zu hoch. Die sonderpädagogische Unterstützung für die Schülerinnen und Schüler reicht nicht aus für eine gute Inklusion.

LehrerInnen brauchen mehr Zeit
„Wir finden es gut, dass in Schleswig-Holstein vielen Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf das gemeinsame Lernen in der Regelschule ermöglicht wird. Aber ohne ausreichende personelle Ausstattung, wird das nichts mit der Inklusion. Für eine erfolgreiche Inklusion brauchen die Lehrkräfte einfach mehr Zeit“, forderte die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke am Montag, 3. September 2018 in Kiel mit Blick auf die heute veröffentlichte Studie „Unterwegs zur inklusiven Schule“ der Bertelsmann Stiftung. Nach Berechnungen der GEW fehlen in Schleswig-Holstein etwa 1.000 Stellen für die Inklusion.

Gute Ergebnisse auf dem Rücken der Lehrkräfte
„Die Ergebnisse der Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung zeigen für Schleswig-Holstein einen Fortschritt bei der Inklusion. Das ist gut. Noch besser wäre es, wenn dieser Fortschritt nicht zum großen Teil auf dem Rücken der Lehrkräfte erreicht worden wäre. Die Landesregierung muss für die Lehrkräfte endlich bessere Arbeitsbedingungen schaffen. Wir brauchen mehr Personal sowie Zeit für Austausch und Fortbildung. Das würde die Lehrkräfte entlasten, aber auch den Schülerinnen und Schülern helfen“, betonte die GEW-Landesvorsitzende.

Ein Zurück bei der Inklusion ist keine Antwort
Sie hob jedoch auch hervor, dass gute Inklusion in einer demokratischen Gesellschaft nicht einfach beiseite gewischt werde dürfe. Astrid Henke: „Ein Zurück ist keine Antwort. Die UN-Behindertenrechtskonvention ist anerkannt und gilt auch für Deutschland. Gerade in Zeiten, in denen Ausgrenzung und Diskriminierung von Minderheiten zunehmen, wird gute Inklusion in den Bildungseinrichtungen wichtiger denn je. Sie wird aber nur mit guten Rahmenbedingungen erfolgreich sein.“


Verantwortlich: Bernd Schauer, 03.09.2018