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Grundschulen

Lehrkräftemangel wird noch krasser

Bis Mitte des kommenden Jahrzehnts wird der Lehrkräftemangel noch weiter zunehmen. Das belegt eine neue Studie der Bertelsmann-Stiftung. Die GEW fordert Bildungsministerin Karin Prien zum Gegensteuern auf.

Schon heute gelingt es in Schleswig-Holstein vielerorts nicht, Stellen an Grundschulen mit ausgebildeten Lehrkräften zu besetzen. Bis Mitte des kommenden Jahrzehnts wird der Lehrkräftemangel krass zunehmen.  Das belegt eine neue Studie der Bertelsmann-Stiftung. Die Bildungsgewerkschaft GEW forderte Bildungsministerin Karin Prien auf, endlich die vor knapp zwei Jahren angekündigte Lehrkräftebedarfsprognose mit konkreten Zahlen für Schleswig-Holstein auf den Tisch zu legen.  

„Wenn die Bildungsministerin jetzt nicht mit Nachdruck gegensteuert, werden uns 2025 schätzungsweise mehr als 1.000 Grundschullehrerinnen und – lehrer fehlen“, so die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke am Montag, 9. September 2019 in Kiel. „Wir müssen mehr junge Leute für den Beruf der Grundschullehrerin und des Grundschullehrers begeistern. Das gelingt nur mit besseren Arbeitsbedingungen und einer höheren Bezahlung. Für die Bezahlung nach A13 darf sich das Land nicht fünf Jahre Zeit lassen. Das muss zum nächsten Schuljahr über die Bühne gehen, sonst geraten wir gegenüber anderen Bundesländern ins Hintertreffen.“  Notwendig erscheine der GEW außerdem, die Zahl der Studien- und Ausbildungsplätze für Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer weiter zu erhöhen.

Wegen der Versäumnisse der Vergangenheit seien die Grundschulen jetzt auf Jahre hinaus auf Notmaßnahmen angewiesen, unterstrich die GEW-Landesvorsitzende. Astrid Henke: „Es hilft ja nichts. Wenn wir nicht den Unterricht für die Kinder kürzen wollen, müssen wir die Programme für den Quer- und Seiteneinstieg ausbauen. Diese Kolleginnen und Kollegen brauchen eine pädagogische Weiterbildung und Qualifizierung, damit sie guten Unterricht abliefern können.“ 

Eine scharfe Absage erteilte die GEW-Landesvorsitzende der zunehmenden „Besetzung von Vertretungsstellen mit Menschen, die in den Schulen von jetzt auf gleich ohne entsprechende Qualifizierung zum Einsatz kommen“. Sollte es jedoch weiterhin dazu kommen, dürften die Schulen mit der Begleitung der neuen Kolleginnen und Kollegen nicht allein gelassen werden. Die betroffenen Schulen müssten dafür Ermäßigungsstunden erhalten.