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Digitale Ausstattung

Bundesprogramm muss schnell über die Bühne gehen

500 Millionen Euro will der Bund zur besseren digitalen Ausstattung von Schülerinnen und Schülern bereitstellen. Sie sollen einen Zuschuss für die Anschaffung digitaler Endgeräte erhalten, wenn sie aus ärmeren Familien stammen.

Für die Bildungsgewerkschaft GEW ist das guter Beschluss. Es kommt aber jetzt auf die Umsetzungsmodalitäten an.

„Der Beschluss muss jetzt so schnell wie möglich umgesetzt werden. Zwar können die Versäumnisse bei der Digitalisierung aus den vergangenen Jahren dadurch nicht wettgemacht werden, aber für viele Schülerinnen und Schüler wäre es ganz wichtig, dass sie in diesen Corona-Zeiten zum Beispiel möglichst schnell an ein Laptop kommen“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke am Donnerstag, 23. April 2020 in Kiel.

Die Umsetzung birgt für sie noch eine ganze Reihe von Tücken. So bemängelte sie, dass für arme Eltern die Hilfe von rund 150 Euro nicht ausreiche. Für diese Haushalte müsse es aus ihrer Sicht zusätzliche Unterstützung geben. „Es stellt sich auch die Frage, ob es nicht sinnvoller ist, wenn die Schulen Leihgeräte inklusive Versicherungsschutz anschaffen und Arbeitsplätze unter hygienischen Bedingungen in Schulen bereitstellen. Das müsste auf jeden Fall ergänzend geschehen“, schlug Astrid Henke vor. Wichtig bleibe darüber hinaus: W-LAN für Schulen sowie Hardware und lizensierte Software für Schulen.

Astrid Henke: „Auf keinen Fall darf die Software vergessen werden. Im Moment arbeiten Lehrkräfte mit WhatsApp, Skype und sonst was für Programmen, weil die Schülerinnen und Schüler nichts anderes haben. Das geht gar nicht! Es wird jedoch aus der Not heraus irgendwie toleriert, aber eine rechtlich einwandfreie Lösung ist das nicht“

Die GEW-Landesvorsitzende wies obendrein darauf hin, dass die Geräte durch Fachpersonal für die Schülerinnen und Schüler eingerichtet werden müssten. Diese Aufgabe dürfe nicht an den Lehrkräften hängenbleiben.

Verantwortlich: Bernd Schauer, 23.04.2020