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Schule

Bildungsministerin irrt weiterhin durch die Pandemie

Die Ankündigungen von Bildungsministerin Karin Prien für die Wiederaufnahme des Schulunterrichts im Januar reichen der GEW nicht aus. Die Bildungsgewerkschaft vermisst eine klare Linie, die sich an den Inzidenzwerten der Ansteckungen orientiert.

Foto: Pixabay / CC0

Bildungsministerin irrt weiterhin durch die Pandemie

Kiel – Die Ankündigungen von Bildungsministerin Karin Prien für die Wiederaufnahme des Schulunterrichts im Januar reichen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) nicht aus. Die Bildungsgewerkschaft vermisst eine klare Linie, die sich an den Inzidenzwerten der Ansteckungen orientiert.

„Wir hoffen, dass sich die Menschen über Weihnachten vernünftig verhalten und der Lockdown die Corona-Infektionen sinken lässt. Die Politik darf sich aber nicht allein vom Prinzip Hoffnung leiten lassen. Bildungsministerin Karin Prien muss endlich die Expertise des Robert-Koch-Instituts vom vergangenen Sommer ernst nehmen. Bei einem Inzidenzwert von 50 muss der Schulbetrieb auf Wechselunterricht oder Hybridmodelle umgestellt werden, bei einem Inzidenzwert von 100 auf Distanzunterricht und Notbetreuung. Mit unverbindlichen Aussagen kommen wir nicht durch die nächsten Monate“, zeigte sich die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke heute (17.12.2020) mit Äußerungen von Bildungsministerin Karin Prien zur Wiederaufnahme des Schulunterrichts ab 11. Januar unzufrieden.  

Sie verwies darauf, dass Bildungsministerin Karin Prien in den vergangenen Monaten wie alle ihre Kolleginnen und Kollegen im Bund der Fehleinschätzung aufgesessen sei, Schulen seien Corona-freie Zonen. „Dem ist nicht so, wie wir nun alle wissen. Deshalb wäre es fatal, den bisherigen Irrweg im neuen Jahr weiter zu beschreiten. Das Denken der Bildungsministerin sollte sich mehr von der Gesundheit von Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern leiten lassen als von „Fachanforderungen und den schulinternen Fachcurricula“, hob Astrid Henke hervor.  Wenn die Ministerin im Sommer wirklich viel gelernt habe, wie sie in ihrer Presseerklärung betone, könne sie es jetzt beweisen, indem sie den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts folge.

Die GEW-Landesvorsitzende bezog in ihre Kritik auch das Sozialministerium mit ein. Während es im Schulbereich wenigstens – nicht umgesetzte - Pläne gebe, beschränke sich das Sozialministerium nur auf laue Empfehlungen. „Auch in Kindertagesstätten wird das Virus verbreitet. Um die Gesundheit von Beschäftigten und Kindern zu schützen, erwarten wir vom Sozialminister die unmissverständliche Ansage an die Träger, die Gruppen zu verkleinern. Wenn sich enger Kontakt aus pädagogischen und praktischen Gründen nicht vermeiden lässt, müssen wenigstens die Gruppen kleiner werden, um das Ansteckungsrisiko zu vermindern.“