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Arbeitszeiterfassung Lehrkräfte

Lehrkräfte arbeiten zu viel - Arbeitszeit fair und transparent erfassen

Morgen (28.03.2025) geht es im Schleswig-Holsteinischen Landtag um Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte. Die GEW fordert vom Bildungsministerium eine verpflichtende Arbeitszeiterfassung, um die tatsächliche Arbeitsbelastung sichtbar zu machen.

Lehrkräfte arbeiten zu viel
GEW für faire und transparente Arbeitszeiterfassung
Kiel – Morgen (28.03.2025) geht es im Schleswig-Holsteinischen Landtag um die „Einführung von Arbeitszeitmodellen inkl. Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte“. Der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) brennt dieses Thema schon lange auf den Nägeln. In einer Resolution fordert der GEW-Landeshauptausschuss vom Bildungsministerium eine verpflichtende und transparente Arbeitszeiterfassung, um die tatsächliche Arbeitsbelastung sichtbar zu machen und endliche für Entlastung zu sorgen. 

„Arbeitszeitgrenzen und Arbeitsschutz werden in den Schulen nicht eingehalten, was das Bildungsministerium aber anscheinend nicht interessiert. Jedenfalls lehnt es die Einführung einer Arbeitszeiterfassung weiterhin strikt ab“, griff die GEW-Co-Landesvorsitzende Kerstin Quellmann am Donnerstag, 27. März 2025 in Kiel das Bildungsministerium an. Es müsse seiner Verantwortung für den Gesundheitsschutz der Lehrkräfte endlich nachkommen.

Die Arbeitsbelastung von Lehrkräften sei in den letzten Jahren stetig gestiegen, so die Gewerkschafterin. Neben dem Unterricht gehörten eine Vielzahl von Aufgaben wie Vor- und Nachbereitung, Korrekturen, Elterngespräche, Fortbildungen und immer mehr administrative Tätigkeiten zum Berufsalltag. Kerstin Quellmann: „Die Botschaft aller einschlägigen Arbeitszeitstudien der letzten Jahre ist unmissverständlich: Lehrkräfte arbeiten häufig weit über ihre geschuldete wöchentliche Arbeitszeit hinaus.“ 

Das Bundesarbeitsgericht habe schon im Jahre 2022 verbindlich entschieden, dass auch in Deutschland die gesamte Arbeitszeit der Arbeitnehmer*innen aufzuzeichnen sei. Deshalb bleibe die Blockadehaltung des Bildungsministeriums völlig unverständlich. „Die Einführung einer Arbeitszeiterfassung ist ein entscheidender Schritt zu besseren Arbeitsbedingungen, einer nachhaltigen Sicherung der Gesundheit der Lehrkräfte und der Bildungsqualität in den schleswig-holsteinischen Schulen“, fasste Kerstin Quellmann zusammen. 

Die GEW Schleswig-Holstein fordert das Bildungsministerium auf seiner Pflicht zur Erfassung der Arbeitszeit der Lehrkräfte nachzukommen und stellt dabei folgende Forderungen:

  • Einrichtung eines rechtskonformen und transparenten Arbeitszeiterfassungssystems an allen Schulen, das sämtliche Arbeitszeiten berücksichtigt und für Lehrkräfte einfach und praktikabel ist.
  • Keine Leistungs- oder Verhaltenskontrolle.
  • Die Arbeitszeiterfassung muss zu einer gerechten Arbeitsverteilung führen, Überlastungen identifizieren und ausgleichen.
  • Berücksichtigung der Arbeitszeiterfassung in schul- und bildungspolitischen Entscheidungen, um eine realistische Personalbemessung und angemessene Arbeitsbedingungen sicherzustellen.
  • Benennung von Zeitressourcen, die bei jeder neuen Aufgabe für die Erledigung dieser zur Verfügung gestellt wird.