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Schuljahresbeginn

Impfungen an Schulen – Im Kern sinnvoll

Die GEW hält die Pläne von Bildungsministerin Karin Prien grundsätzlich für richtig, Impfungen in Schulen anzubieten. Nicht unproblematisch sei aber das Fehlen einer generellen Empfehlung der StiKo zur Impfung von 12 - 16-Jährigen.

Foto: GEW/Shutterstock
Foto: GEW/Shutterstock

Die Bildungsgewerkschaft GEW hat grundsätzlich Zustimmung zu Plänen von Bildungsministerin Karin Prien signalisiert, Impfungen in Schulen anzubieten. „Je leichter der Zugang zu Impfungen, desto besser. Impfungen direkt an Schulen sind im Kern ein sinnvolles niedrigschwelliges Angebot. Nicht ganz unproblematisch wird die Angelegenheit aber dadurch, dass die ständige Impfkommission bisher keine generelle Empfehlung zur Impfung von 12 bis 16-jährigen Jugendlichen ausgesprochen hat“, sagte GEW-Landesgeschäftsführer Bernd Schauer am Mittwoch, 28.07.2021 in Kiel. Unterstützung aus dem Bildungsministerium bräuchten möglicherweise Schulleitungen, wenn sie durch die Impfungen an ihren Schulen den Ärger von Impfgegnerinnen und Impfgegnern auf sich ziehen sollten. Obwohl die Impfungen an der Schule stattfänden, seien es schließlich keine schulischen Veranstaltungen.

Anders als die Bildungsministerin sieht der GEW-Landesgeschäftsführer die Schulen nicht gut für das kommende Schuljahr gewappnet. „Es fehlt an Personal, ausreichender technischer Ausstattung (Stichworte Luftfilter sowie digitale Geräte) und einem konkreten Plan, wie die Schulen denn mit wahrscheinlich steigenden Infektionszahlen umgehen sollen. Den Schulen dürfen nicht wie im vergangenen Schuljahr immer wieder „von jetzt auf gleich“ Aufgaben aufgebürdet werden, die sie aufgrund mangelhafter personeller und sächlicher Ausstattung gar nicht bewältigen können.“ Nach mehr als einem Jahr Pandemie müsse ein Mindestmaß an Planung möglich sein. Die GEW erwarte vom Bildungsministerium ein Konzept, wie Schulen bei veränderten Pandemiebedingungen konkret zu handeln hätten.

Auch bei der Beschreibung der personellen Ausstattung mochte der GEW-Landesgeschäftsführer den „rosaroten Farben“ der Bildungsministerin nicht folgen. Bernd Schauer: „Im neuen Schuljahr müssen wir uns besonders um die Schülerinnen und Schüler kümmern, die intensive Hilfe nötig haben. Viele, die schon vor der Pandemie Schwierigkeiten in der Schule hatten, sind durch die Pandemie noch weiter abgehängt worden.“  Um dagegen an zu wirken, bräuchten die Schulen mehr Lehrkräfte, Schulsozialarbeiterinnen und –arbeiter sowie Schulassistentinnen und Schulassistenten.