Warnstreiks
Viele Kitas zu
Kräftige Gehaltserhöhungen und mehr freie Tage fordern die Gewerkschaften in der Tarifauseinandersetzung im Öffentlichen Dienst. Mehr als 5.000 Kolleg*innen haben heute auf der Straße in Kiel diesen Forderungen intensiv Nachdruck verliehen.
In Kiel zogen zwei gewaltige Demonstrationszüge durch die Stadt zum Rathausplatz, wo die Abschlusskundgebung stattfand. Dort zeigte sich die GEW-Co-Landesvorsitzende Franziska Hense in ihrer begeistert von der großen Beteiligung von über 5.000 Beschäftigten. „Die Beteiligung an den Warnstreiks ist super. Hoffentlich begreifen die Arbeitgeber endlich den Ärger der Beschäftigten: Zwei Verhandlungsrunden ohne ein Angebot geht gar nicht!“
In der Tarifauseinandersetzung spielten auch die Arbeitsbedingungen eine wichtige Rolle, betonte Franziska Hense. „Unsere Kolleginnen und Kollegen in den Kitas arbeiten über die Belastungsgrenze hinweg. Überall fehlt Personal. Die Gruppen sind viel zu groß. Das verkorkste Kita-Gesetz macht alles noch viel schlimmer.“ Wenn die Belastung jedoch stetig steige, werde es immer schwieriger, den wuseligen Kita-Alltag zu bewältigen. Das eine Kind habe sich gestoßen. Das nächste brauche Hilfe auf der Toilette. Zwei Kinder wollten etwas vorgelesen bekommen, andere lieber ein Spiel spielen. „Niemand kann in ständiger Überlastung arbeiten. Arbeit unter ständigem Stress krank.“
Deswegen forderten die Gewerkschaften nicht nur mehr Geld, sondern auch mehr freie Zeit, ergänzte die GEW-Co-Landesvorsitzende. „Wir brauchen mehr freie Tage und Entlastung, um uns von den besonderen Belastungen zu erholen, die wir tagtäglich bei der Arbeit meistern müssen. Mehr Zeit für uns selbst. Für Freunde und Familie. Für ein Ehrenamt, zum Beispiel bei der Gewerkschaft.“
Insgesamt fordern die Gewerkschaften:
- 8 Prozent mehr Gehalt – mindestens 350 Euro
- höhere Zuschläge für Überstunden und besondere Arbeitszeiten
- drei zusätzliche freie Tage pro Jahr
- ein „Meine-Zeit-Konto“, in dem die Beschäftigten Entgelterhöhungen und Zuschläge ansparen können, um sie zur Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit oder für zusätzliche freie Tage beziehungsweise längere Freistellungsphasen zu nutzen
- einen weiteren freien Tag pro Jahr für Mitglieder
- eine Wiederaktivierung der Regelungen zur Altersteilzeit