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Ukraine-Krieg

Geflüchtete Kinder in Schulen willkommen - Aber es fehlt an Personal

Die GEW ist sich sicher: Die geflüchteten Kinder aus der Ukraine werden in den Schulen gut aufgenommen. Das Land muss aber für mehr Personal sorgen.

Foto: Colourbox.de

Kiel - Geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine sind in den Schulen willkommen. Die Bildungsgewerkschaft GEW zeigte sich fest davon überzeugt: Alle Beschäftigten in den Schulen werden sich engagiert für das Wohl der geflüchteten Kinder einsetzen. Land und Kommunen müssten aber den Schulen dabei zügig und unbürokratisch helfen. Um die aktuelle Herausforderung meistern zu können, bräuchten sie Personal, Geld und Räume.
„Für die GEW und die Kolleginnen und Kollegen in den Schulen ist es eine Selbstverständlichkeit, Kinder und Jugendliche aus der Ukraine solidarisch und hilfsbereit aufzunehmen. Alle Kinder und Jugendlichen haben ein Recht auf Bildung. Die geflüchtete Kinder und Jugendlichen sollten bei uns zügig in die Schule gehen. Das könnte sie vielleicht auch ein wenig von den schlimmen Erlebnissen der Flucht ablenken“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke am Donnerstag, 17. März 2022 in Kiel.
Ebenso wie Bildungsministerin Karin Prien auf ihrer heutigen Pressekonferenz sieht auch sie die Schulen grundsätzlich gut auf solche Situationen vorbereitet. Das Land habe ein gutes DaZ-Konzept, um die geflüchteten Kinder und Jugendlichen zu unterrichten. „Vergessen dürfen wir aber nicht, dass schon heute das Personal für dieses gute Konzept nicht ausreicht. Jetzt in Krisenzeiten rächt sich die unzureichende personelle Ausstattung“, hob die GEW-Landesvorsitzende hervor. Darüber hinaus habe die Pandemie an den Kräften der Lehrkräfte gezehrt. Viele seien am Limit. 
An den Schulen fehlten Lehrkräfte und Schulsozialarbeiterinnen sowie Schulsozialarbeiter. Wegen des Lehrkräftemangels könnten viele Schulen schon heute nicht sicherstellen, den DaZ-Unterricht wie vorgesehen mit dafür qualifizierten Lehrkräften zu geben. Außerdem falle der DaZ-Unterricht häufig der Notwendigkeit von Vertretungsunterricht zum Opfer, beschrieb Astrid Henke die Situation. Insgesamt stelle die Landesregierung den Schulen für Sprachförderung und Integration zu wenig Mittel bereit. „Da muss schnellstens nachgebessert werden, um zusätzliches Personal einstellen zu können. Das könnten zur Not auch Studierende sein“, forderte sie.
Für eine gute Idee erachtet sie es, ukrainische Lehrkräfte und Erzieherinnen mit in den Unterricht für die geflüchteten Kinder und Jugendlichen einzubeziehen. Geflohene Lehrerinnen und Erzieherinnen sollten gezielt für die Arbeit in Schulen und Kitas angesprochen werden, Fortbildungen angeboten werden.