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Lehrkräftegewinnung

Direkteinstieg geht gar nicht

Bildungsministerin Stenke hat das „IV. Paket zur Lehrkraftgewinnung“ vorgestellt. Die GEW kririsiert heftig die Möglichkeit zum Direkteinstieg für Bachelor-Absolvent*innen in den Schuldienst an Grundschulen und Gemeinschaftsschulen.

Kiel – Heute (24.06.2025) hat Bildungsministerin Dr. Dorit Stenke das „IV. Paket zur Lehrkraftgewinnung“ vorgestellt. Für die Bildungsgewerkschaft GEW bleiben die Vorschläge der Bildungsministerin trotz der einen oder anderen guten Idee hinter den Erfordernissen zurück. Die Notwendigkeit von besseren Arbeitsbedingungen in Schulen wird ausgeblendet, mit dem sogenannten Direkteinstieg von Bachelor-Absolvent*innen in den Schuldienst an Grundschulen und Gemeinschaftsschulen der Lehrer*innenberuf entwertet. 

„Um Lehrkräfte zu gewinnen, dürfen wir nicht dauerhaft die komplexen Anforderungen an den Beruf absenken. Das führt zu weniger Qualität im Unterricht und schlechteren Leistungen von Schülerinnen und Schülern“, schüttelte die GEW-Co-Landesvorsitzende Kerstin Quellmann den Kopf über diesen Vorschlag der Bildungsministerin. „Lehrkräfte brauchen eine solide und fundierte Ausbildung. Zweijähriges Masterstudium und eineinhalbjähriger Vorbereitungsdienst erfüllen hier eine wichtige Funktion. Mit einer Lehrkraft-light ist niemandem geholfen.“ 

Das laufe auf ein „Zwei-Klassen-Lehrer*innen-Zimmer“ hinaus. Direkteinsteiger*innen hätten nämlich keine wirkliche Chance auf gleiche Bezahlung wie ihre vollausgebildeten Kolleg*innen, so Kerstin Quellmann. „Wir werden also auf Dauer innerhalb eines Kollegiums Menschen mit unterschiedlicher Qualifikation haben. Sie verrichten identische Arbeit, werden dafür aber unterschiedlich bezahlt. Diese Ungleichbehandlung und Ungerechtigkeit lehnen wir entschieden ab.“ Statt für den Direkteinstieg sprach sie sich für ein duales Masterstudium aus.

Positiv hob die GEW-Co-Landesvorsitzende die Idee der Bildungsministerin hervor, zukünftig „Deutsch als Zweitsprache (DaZ)“ einem Schulfach gleichzustellen. Dies biete für zugewanderte Lehrkräfte aus dem Ausland mit nur einem Unterrichtsfach die Chance auf ein vollwertiges Lehramt. Zudem werde das die DaZ-Expertise in den Schulen stärken.