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GEW-Petition

Arbeitsbelastung der Lehrkräfte viel zu hoch

Die GEW-Petition zur Lehrkräfte-Arbeitszeit wurde heute (13.08.2019) im Petitionsausschuss des schleswig-holsteinischen Landtages beraten. „Pflichtstunden runter, Entlastungen rauf!“ lauten die GEW-Forderungen.

Großer Zuspruch für GEW-Petition
„Der Zuspruch für unsere Petition zeigt: Die Belastungsgrenze für die meisten Kolleginnen und Kollegen ist überschritten. Arbeitszeit und Arbeitsbelastung der Lehrerinnen und Lehrer spielen aber leider in der Politik nicht die Rolle, die ihnen zukommen müsste. Bezeichnenderweise ging auch die Bildungsministerin auf ihrer Schuljahrespressekonferenz auf beide Themen mit keiner Silbe ein“, sagte Astrid Henke bei der Anhörung im Ausschuss. Mehr als 5.300 Menschen haben die GEW-Petition online unterstützt. Um sie zum Thema im Petitionsausschuss zu machen, hätten 2.000 gereicht.

Pflichtstunden reduzieren
Konkret fordert die GEW von der Landesregierung:
- Reduzierung der Pflichtstundenzahl in allen Schularten
- Erhöhung der Ausgleichsstunden und Einführung von Entlastungsstunden zum Beispiel für
  Klassenlehrkräfte und Korrekturzeiten
- Schluss mit ständiger Mehrarbeit
- Keine zusätzlichen Aufgaben ohne Ausgleich

Unterricht macht nur noch ein Drittel der Arbeitszeit aus
„Schule hat sich in den vergangenen Jahren total verändert. Die Rahmenbedingungen sind heute völlig andere. Aber die Arbeitszeit der Lehrerinnen und Lehrer blieb nach wie vor viel zu hoch“, argumentierte die GEW-Landesvorsitzende. Unterricht mache nur noch ein Drittel der Arbeitszeit aus. Außerunterrichtliche Tätigkeiten wie zum Beispiel Elterngespräche  nähmen viel mehr Platz ein. Nur noch ein Drittel der Arbeitszeit verbleibe für unterrichtsnahe Lehrarbeit, wie zum Beispiel Vor- und Nachbereitung sowie Korrekturen. Trotzdem kämen weiterhin immer mehr Aufgaben hinzu.

Gesundheit der Lehrkräfte und Bildungsqualität leiden
„Trotz der Ergebnisse der Statuserhebung zur Lehrkräftegesundheit ergreift das Bildungsministerium keine konkreten Maßnahmen zur Reduzierung der Pflichtstunden und zur Senkung der Arbeitsbelastung.  Lehrkräfte können daher ihre Aufgaben nicht vernünftig erledigen. Ihre Gesundheit und die Bildungsqualität leiden in beträchtlichem Umfang“, kritisierte Astrid Henke.

Gestützt wird die gewerkschaftliche Kritik durch Untersuchungen zur Arbeitssituation von Lehrerinnen und Lehrern. Sie belegen allesamt, dass die Anzahl der Pflichtstunden in allen Schularten zu hoch ist.