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GEW-Forderungen zur Landtagswahl 2022  

 

Bildungsgerechtigkeit & Chancengleichheit

Wir haben immer noch keine Bildungsgerechtigkeit erreicht. Die GEW setzt sich für eine Schule für alle ein.

  • Sozialindexorientierte Steuerung der Ressourcen für Kitas und Schulen
  • Perspektivschulprogramm und DaZ-Förderung verstetigen & ausbauen
  • Ganztägige Bildung mit qualifiziertem Personal und geeigneten Räumen ausstatten
  • Gleichberechtigtes Zugangsrecht zur Oberstufe nach dem Besuch der Sek I.
  • Die GEW fordert auf der Grundlage bisher vorhandener Kooperationen zwischen Gemeinschaftsschulen ohne eigene Oberstufe und Schulen mit Oberstufe (Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe, Gymnasien, berufliche Gymnasien) die Einrichtung von Oberstufenzentren.

Chancengleichheit muss in den unterschiedlichen Bildungsbereichen von der Kita bis zur Hochschule gegeben sein.

  • Bildung muss gebührenfrei werden von der Kita bis zur Hochschule und Weiterbildung.
  • Lernmittelfreiheit muss umfassend gelten (alle Bildungsbereiche)
  • umfassende Studieneingangsprogramme sind durch bereitgestellte Grundmittel (z.B. Mentoring) zu finanzieren
  • wirksame Antidiskriminierungs- und Beschwerdestruktur an Bildungseinrichtungen

 

Arbeitsbedingungen in Kitas

Die im neuen Kita-Gesetz festgeschriebenen Verfügungszeiten für die sozialpädagogischen Fachkräfte und die Freistellung für die Leitungskräfte reichen nicht aus, um die vielfältigen Aufgaben erfüllen zu können und eine gute Qualität der Arbeit der Kindertagesstätten dauerhaft sicherzustellen.

Die GEW fordert:

  • 25 Prozent der Arbeitszeit müssen Verfügungszeit sein.
  • Eine deutliche Erhöhung der Freistellung von Leitungskräften
  • Eine Fachkraft-Kind-Relation von 1:3 für Kinder im Alter von 1-3 Jahren
  • Eine Fachkraft-Kind-relation von 1:8 für Kinder im Alter von 3-6 Jahren

 

Arbeitsbedingungen in Schulen

„Die Rahmenbedingungen in den Schulen haben sich verändert. Der Anteil der außerunterrichtlichen Tätigkeiten von Lehrkräften ist auch durch neue Aufgaben ohne Ausgleich massiv gestiegen. Die Unterrichtsverpflichtung wurde nicht reduziert. Das wirkt sich negativ auf die Lern- und Arbeitsbedingungen in der Schule aus.

  • die Pflichtstunden der Lehrkräfte in allen Schularten müssen reduziert werden
  • die Schulen brauchen einen größeren Pool an Ausgleichsstunden, damit an den Schulen Entlastungsstunden z.B. für Klassenlehrkräfte oder Korrekturzeiten gewährt werden können
  • multiprofessionelle Teams an Schulen und ausreichend Zeit für die Kooperation
  • 110%ige Unterrichtsversorgung pro Schule

 

Arbeitsbedingungen an Hochschulen:

Nicht nur in der Corona-Krise hat sich gezeigt, dass wissenschaftliche Karriere und Familie nur schwer zu vereinbaren sind. Promovierende und Promovierte sind häufig ungewollt kinderlos aufgrund der bestehenden beruflichen Unsicherheit und der Dominanz befristeter Beschäftigungsverhältnisse (vgl. DGB-Hochschulreport 2020, S.36).

Die GEW fordert:

  • Erhöhung der Grundmittel: Mehr dauerhaft Beschäftigte, weniger Druck aussichtslose arbeitsintensive Drittmittelanträge zu schreiben, bessere Ausstattung, usw. 
  • Anpassung der Lehrverpflichtungsverordnung zur Gleichstellung von Lehrkräften für besondere Aufgaben und Professor*innen an (Fach-)Hochschulen und Universitäten.
  • Bei Qualifikationsstellen 75% der Arbeitszeit für die Qualifikation  
  • eindeutige Tätigkeitsbeschreibungen in Arbeitsverträgen

 

Arbeitsbedingungen in der Weiterbildung:

Bei der Finanzierung der öffentlichen Weiterbildung liegt Schleswig-Holstein im Bundesländervergleich konstant auf dem letzten Platz. Dieser skandalöse Zustand muss beendet werden, damit 

  • Sozialversicherungspflichtige und unbefristete Beschäftigungsverhältnisse in den Bereichen Grundbildung, Zweiter Bildungsweg und Integration zum Standard werden.
  • die Honorare qualifikationsangemessen erhöht werden.
  • die Kursgebühren für Menschen mit geringen Einkommen bezahlbar werden.

 

Inklusion in der Schule:

Schleswig-Holstein liegt beim Thema Inklusion im Bundesvergleich weit vorne. In der Umsetzung fehlt Regelschullehrkräften, Schüler*innen und Eltern die Unterstützung und die sonderpädagogische Förderung.

  • Raumkonzepte an die Anforderungen einer sich wandelnden Schule anpassen (verlässliche Differenzierungsräume, mehr m²/Kind, Aufenthaltsräume für Schüler*innen und Kolleg*innen)
  • Multiprofessionelle Teams; Zwei-Pädagog*innen-Prinzip
  • Zeitressource für Team- und Elternarbeit etc.
  • Mehr Zeitressource für sonderpädagogische Förderung, SoL-Stellen müssen ausgebaut und besetzt werden

 

Inklusion in Kitas

Kitas stehen vor großen Herausforderungen, eine inklusive Pädagogik für alle Kinder zu bieten. Die Bedingungen in den Kindertagesstätten sind jedoch regional sehr unterschiedlich.

Die GEW fordert:

  • Die Schaffung / den Ausbau von multiprofessionellen Teams in den Kindertagesstätten.
  • Einen massiven Ausbau der Fachberatung. Die Fachberatung muss in den Kitas mit einem festen Stundenkontingent verankert und finanziert werden.
  • Darüber hinaus fordert die GEW eine größere finanzielle Unterstützung für Kindertagesstätten mit besonderen Herausforderungen

 

Fachkräftemangel in der Schule

Die Landesregierung muss die Verantwortung für qualifizierte Lehrkräfte in allen Schularten und allen Regionen übernehmen. Aktuell gibt es beispielsweise Grundschulen und Förderzentren, die 20 % ihrer Stellen nicht mit ausgebildeten Lehrkräften besetzt haben.

Die GEW fordert 

  • Konzepte seitens der Landesregierung zur Besetzung aller Planstellen mit ausgebildeten Lehrkräften
  • Erhöhung der Studienplatzkapazität und der Plätze für den Vorbereitungsdienst
  • zeitlich befristet ein duales Masterstudium für Nichtlehramtsstudierende im Bereich Sonderpädagogik
  • eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen
  • Lehramtswechsel flexibilisieren

 

Fachkräftemangel in der Kita

Die Einrichtungen der frühkindlichen Bildung leiden unter einem enormen Fachkräftemangel. Von daher sind Maßnahmen zu ergreifen, die mittel- und langfristig den Fachkräftemangel beheben.

Die GEW fordert:

  • Eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen
  • Eine deutliche Erhöhung der Ausbildungskapazitäten in der bisherigen Ausbildungsqualität
  • Die Beibehaltung der Generalist*innenausbildung „Erzieher*in“
  • Gezielte Maßnahmen zum „Älter werden im Beruf“

 

Beschäftigung an der Hochschule

Den prekären Arbeitsverhältnissen an den Hochschulen muss wirksam begegnet werden. Wir fordern:  

  • 100% Stellen als Regel mit der OPTION zur Teilzeit. 
  • Regelungen für höchstmögliche Vertragsdauern nach WissZeitVG bei Anstellung. 
  • Mehr als 40% Entfristung des wissenschaftlichen und künstlerischen Personals. Dauerstellen für Daueraufgaben. 
  • Eingliederung studierender Beschäftigter in TV-L oder Unterstützung TV-Stud.
  • Höhere und einheitliche Vergütung von Lehrbeauftragten

 

Digitalisierung:

Durch Corona erfuhren die Bildungsbereiche einen Schub im Hinblick auf Digitalisierung. Digitalisierung in Kita, Schulen, Hochschulen und Erwachsenenbildung muss nachhaltig weiter vorangebracht werden.  

  • Externe IT-Administratoren auf Schulträgerebene ausbauen.
  • Digitalisierung nachhaltig festigen und mit Zeit, Finanz- und Personalressource ausstatten
  • Fortbildungsoffensive: zusätzliche Schulentwicklungstage
  • umfassende Digitalisierung der Verwaltungsapparate (Prüfungsanmeldung, Studienverwaltung, Abrechnungen, Dienstreisen: bisher alles immer unterschrieben per Post)

 

SHIBB

  • Die GEW fordert die Rückführung der beruflichen Bildung in die Zuständigkeit des Bildungsministeriums.

 

 

Kontakt
GEW Landesverband Schleswig-Holstein
AdresseLegienstr. 22
24103 Kiel
Telefon: 0431 5195150