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Schulöffnungen

Zwei Schritte vor und einer zurück: Schulöffnungen zwischen Präsenz und Wechsel

Seit Anfang März sind Grundschulen und Kitas vielerorts im sogenannten Corona-Regelbetrieb. Inzwischen geht es Hopplahopp – im Wochentakt werden zusätzliche Klassen in den Präsenzunterricht geholt.

Foto: pixabay, CC0

Ab dem 15. März kommen nun auch die Schüler*innen ab Klasse 7 und Klassen an den berufsbildenden Schulen im Wechselunterricht in die Schulen. Die GEW hat sich für Wechselunterricht eingesetzt. Solange es keine Impfung für alle oder andere wirksame Schutzmaßnahmen gibt, bleibt Abstand das A und O. Wechselunterricht ist eine wichtige Schutzmaßnahme, aber auch eine zusätzliche pädagogische und organisatorische Herausforderung. Deshalb kann im Wechselunterricht nicht der volle Stundenplan abgedeckt werden, es kann nicht Distanzunterricht für die zweite Gruppe wie bisher weiter laufen. Das ist der Preis für Präsenzunterricht und Infektionsschutz. Schulleitungen und Personalräte sind gefordert, die Arbeitsbelastungen für die Kolleg*innen in Grenzen zu halten. Der Bildungsministerin muss klar sein, dass die Lehrkräfte am Limit sind.

Die Bildungsministerin muss die Verantwortung für den Gesundheitsschutz der Lehrkräfte übernehmen. Vielerorts wird bei weiterhin hohen Infektionszahlen seitens der Kollegien auf Wechselunterricht in den Klassen 1-6 gedrungen. Aus Sicht der GEW wäre das notwendig,  um dem Gesundheitsschutz Vorrang zu geben. Daher fordern wir: Wenn die Infektionszahlen in einzelnen Kreisen steigen, muss reagiert werden. Bei 7-Tage-Inzidenzwerten über 50 soll Wechselunterricht vorgesehen werden.

Seit Monaten machen wir uns für Tests für Lehrkräfte und Erzieherinnen stark. Monatelang hieß es in Schleswig-Holstein soll es keine anlasslosen Tests geben. Es ist gut, dass die Landesregierung endlich nachgegeben hat. Nun muss sie auch dafür sorgen, dass es klappt mit der Testerei. Es darf nicht wieder den Schulleiter*innen und Kitaleitungen aufgebürdet werden, dieses zu organisieren und dann den Frust aufzufangen, wenn die Apotheke keine Kapazität hat. Vielerorts klappt es, das ist gut. Aber das Bildungsministerium muss dafür sorgen, dass für alle Möglichkeiten geschaffen werden.

Ende Februar ist der Beschluss im Bund gefallen, dass Beschäftigte, die im Grundschulbereich bzw. an Förderzentren arbeiten und in Kitas, mit mehr Priorität geimpft werden. Das ist ein Erfolg der GEW, die sich dafür stark gemacht hat, Lehrkräfte und Erzieher*innen aufgrund der vielen und nahen Kontakte in die Gruppe 2 einzustufen. Natürlich gilt das für alle Lehrkräfte.  Das Hauptproblem bleibt aber, dass der Impfstoff zu knapp ist. In der Gruppe 2 gibt es aktuell nur für jeden dritten eine Impfmöglichkeit bis Ende April.  Deshalb muss dringend für mehr Impfstoff gesorgt werden und für eine schnelle und reibungslos Organisation. Solange gilt: wo immer es geht, müssen wir die Lerngruppen durch Wechselunterricht kleiner halten.

Statt dafür einzutreten und eine gute Organisation des Testens zu veranlassen, tritt die  Bildungsministerin mit einer neuen Ankündigung an die Presse. „Was wir in Deutschland dringend brauchen, ist eine Lernmilliarde.“ Die Schulen warten zurzeit auf die Umsetzung aller tollen Ankündigungen: Notebooks für Lehrkräfte, Tablets für Schüler*innen, Tests für Lehrkräfte, Selbsttests für Schüler*innen, Impfungen … Ankündigungen haben wir genug.