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Vertretbares Ergebnis nach schwierigen Verhandlungen

Die Tarifrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes war kompliziert wie selten. Trotzdem steht das Ergebnis jetzt fest. Alles Wissenswerte gibt es hier zu lesen.

Die Tarifrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes war kompliziert wie selten. Trotzdem steht das Ergebnis jetzt fest: Die GEW hat die Stufe 6 erkämpft, außerdem gibt es Zulagen für den Sozial- und Erziehungsdienst. Die Gehälter der öffentlich Beschäftigten steigen in zwei Schritten: Rückwirkend zum 1. Januar 2017 um 2 %, in den unteren Entgeltgruppen um mindestens 75 €, und um weitere 2,35 % zum 1. Januar 2018. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 24 Monate.

Nachdem in den vergangenen Wochen tausende Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher, Sozialpädagoginnen und -pädagogen sowie weitere pädagogische Fachkräfte bei den Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber erhöht hatten, wurde am Freitagabend, den 17. Februar in Potsdam ein Tarifabschluss erreicht. Das Ergebnis im Überblick:

  • Die Stufe 6 für die Entgeltgruppen 9 bis 15 wird drei Prozent über den Entgeltwerten der bisherigen Stufe 5 des Tarifvertrages der Länder (TV-L) liegen. Sie wird in zwei Tranchen kommen: 1,5 Prozent zum 1. Januar 2018 und 1,5 Prozent zum 1. Oktober 2018.
  • Für einen Großteil der Lehrerinnen und Lehrer bedeutet das Gehaltszuwächse von 115 bis 185 Euro.
  • Alle Erzieherinnen und Erzieher sowie die Kitaleitungen erhalten eine Zulage in Höhe von 80 Euro.
  • Die Sozialarbeiterinnen und -arbeiter in der Entgeltgruppe 9 erhalten eine Zulage in Höhe von 100 Euro, in der Entgeltgruppe 11 in Höhe von 50 Euro.
  • Die Gehälter der Beschäftigten steigen rückwirkend zum 1. Januar 2017 um zwei Prozent. Zum 1. Januar 2018 gibt es eine weitere Erhöhung um 2,35 Prozent. In den unteren Einkommensgruppen gibt es 75 Euro, dadurch liegen die Gehaltszuwächse über den zwei Prozent.
  • Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von zwei Jahren.
  • Die GEW verlangt eine zeit- und wirkungsgleiche Übertragung der Tarifergebnisse auf die Beamtinnen und Beamte.

Im Hinblick auf die Befristungsproblematik konnten gegenüber den Arbeitgebern leider keine Verbesserungen durchgesetzt werden.

"Mit der Einführung der sechsten Stufe im Tarifvertrag der Länder (TV-L) für die höheren Entgeltgruppen haben wir einen deutlichen Akzent für die Lehrerinnen und Lehrer gesetzt. Diese Erhöhung setzt auf einer Gehaltssteigerung auf, die deutlich über der Inflationsrate liegt. Die unteren Gehaltsgruppen erhalten einen Mindestbetrag, damit sie nicht abgekoppelt werden", sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe in Potsdam. "Außerdem erhalten alle Erzieherinnen, Erzieher und die Kitaleitungen sowie Gruppen von Sozialarbeitern eine Zulage, mit der der Anschluss an die Gehälter der vergleichbaren Beschäftigten in den Kommunen hergestellt wird. Damit haben wir auf allen Feldern, in denen wir Verbesserungen erreichen wollten, Erfolge erzielt. Das kann sich bei der komplexen Ausgangslage sehen lassen!"

Teil des Gesamtpaketes ist eine Vereinbarung der GEW mit der TdL über den Abschluss des Tarifvertrages zur Entgeltordnung für angestellte Lehrkräfte. Das war für die GEW eine sehr schwierige Entscheidung. Es wird nun aber darum gehen, sich weiter für Verbesserungen der Eingruppierung im Tarifvertrag einzusetzen.

Ebenfalls wird es weiter gehen bei der Eingruppierung der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienstes. Hier ist mit der TdL vereinbart, dass nach der Tarifrunde über die Aushandlung einer neuen Entgeltordnung gesprochen werden soll, von der künftig dann insbesondere die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst und dem Pflegebereich profitieren sollen. Bis zu einer Einigung, die in der Tarifrunde 2019 angestrebt wird, erhalten ErzieherInnen und Kita-Leitungen 80 Euro und SozialarbeiterInnen je nach Eingruppierung 50 bis 100 Euro mehr pro Monat - zusätzlich zu der prozentualen Gehaltssteigerung.

Weitere Informationen gibt es auf der Seite des GEW-Hauptvorstandes.