Rahmenkonzept Schuljahr 2024/25
Testen alleine macht niemanden schlauer!
Das von Bildungsministerin Prien vorgestellte Rahmenkonzept lässt die GEW ratlos zurück. Statt dringend benötigter Unterstützung verordnet das Bildungsministerium mehr Tests und zusätzliche Aufgaben. Probleme werden damit keine gelöst.
„Ob IQB, Nationaler Bildungsbericht oder Pisa – die Ergebnisse sind eindeutig und sehen das Bildungssystem am Limit. Was Lehrkräfte und vor allem Schülerinnen und Schüler jetzt brauchen sind keine weiteren Statistiken, sondern konkrete Handlungen!“, kommentiert GEW-Co-Vorsitzende Kerstin Quellmann die Pläne für das neue Schuljahr. „Gerade in Zeiten des Lehrkräftemangels, hoher Krankenstände, zu großer Klassen und einer immer komplexeren Schülerschaft, muss das neue Rahmenkonzept vielen Lehrkräften wie ein schlechter Witz vorkommen.“, so Quellmann weiter. Denn was helfe es einer Lehrkraft noch mehr Tests durchzuführen, wenn schon jetzt individuelle Förderungen und gezielte Fördermaßnahmen vielfach hinten überfallen würden?
Das Bildungsministerium müsse endlich für Entlastung sorgen und nicht die Schulen mit noch mehr bürokratischen Aufgaben überfrachten. „Schulleitungen und Lehrkräfte arbeiten bereits jetzt am Limit und sollen sich in Zukunft gemeinsam mit der Schulaufsicht smarte Ziele für ihre Schulen geben. Wohlwissend, dass sie diese unter den aktuellen Bedingungen gar nicht erreichen können. Das ist Zeitverschwendung.“, zog Kerstin Quellmann Bilanz zum Rahmenkonzept. Das Signal, dass im Rahmen eines zusätzlichen Schulentwicklungstages auch Unterrichtszeit für die Entwicklung eingesetzt werden darf, ist im Grundsatz richtig. Schulen brauchen aber grundsätzlich mehr Zeit für die alltäglichen Herausforderungen, nicht nur punktuelle Entlastung für zusätzliche Schulentwicklung.
Die Widersprüchlichkeit des Bildungsministeriums zeige sich besonders deutlich im Bereich DaZ. Gerade erst wurden die Kursgrößen auf 18 angehoben, ein Durchschnittswert, der mit der Realität an vielen Schulen wenig zu tun hat. Nicht mal ein halbes Jahr später werden den Schulen wohlfeile Ratschläge erteilt und die Bedeutung von DaZ hervorgehoben. Das ist blanker Hohn.
Die Ziele der Ministerin sind richtig, können aber nur erreicht werden, wenn endlich mehr Ressourcen in die Schulen gesteckt werden. Eventuellen Sparplänen der Landesregierung im Bereich Bildung erteilte Quellmann deshalb eine deutliche Absage.