Internationaler Tag der Sozialen Arbeit
Soziale Arbeit jetzt aufwerten!
Die soziale Arbeit muss endlich aufgewertet werden. „Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter brauchen bessere Arbeitsbedingungen und eine höhere Bezahlung. Sie leisten unentbehrliche gesellschaftliche Arbeit.", so GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke.
Kiel - Den Tag der Sozialen Arbeit am 15. März nutzt die Bildungsgewerkschaft GEW, um sich für eine Aufwertung der sozialen Arbeit einzusetzen. „Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter brauchen bessere Arbeitsbedingungen und eine höhere Bezahlung. Sie leisten unentbehrliche gesellschaftliche Arbeit. Das müssen wir in der Öffentlichkeit stärker wertschätzen“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke am Montag, 14. März 2022 in Kiel. Gleichzeitig sei die Arbeitsbelastung zu hoch und die Bezahlung zu schlecht.
Die GEW macht sich dafür stark, die gesellschaftliche Bedeutung der Arbeit der Beschäftigten in der Sozialarbeit, der Jugendarbeit und der Schulsozialarbeit sowie den Allgemeinen Sozialen Diensten in der Öffentlichkeit stärker anzuerkennen. Astrid Henke: „Psychologinnen und Medizinerinnen weisen immer häufiger auf die psychischen Folgen für Kinder und Jugendliche durch die Corona-Pandemie hin. Kaum wird in der Öffentlichkeit aber darüber gesprochen, wie wir diejenigen stärken können, die sich um die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen in Schule und Gesellschaft kümmern.“
Sie nahm die kommunalen Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen für den kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst in die Pflicht: „Die Arbeitgeber dürfen sich nicht wegducken. Sie müssen sich mit den Gewerkschaften darauf verständigen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Beschäftigten zu entlasten. Gerade wegen der Folgen durch die Pandemie muss uns soziale Arbeit mehr wert sein.“ Die Arbeitgeber müssten entschlossen in die Bereiche der sozialen Arbeit investieren. Nur so ließen sich die Folgen der Überlastung wie hohe Krankheitsstände und eine sehr große Personalfluktuation abmildern.
In der Sozialen Arbeit mangele es überall an Personal. Außerdem fehle es an Nachwuchs, so die GEW-Landesvorsitzende. Dies führe zu einer Spirale des Fachkräftemangels, der wiederum die Arbeitsbelastung weiter in die Höhe treibe. „In der Schulsozialarbeit sind viel zu wenige Schulsozialarbeiterinnen für viel zu viele Kinder und oftmals mehrere Schulen zuständig. Die Anforderungen sind durch die Corona-Pandemie enorm gestiegen. Die Beschäftigten kommen überhaupt nicht mehr hinterher. Dieser Zustand ist nicht länger akzeptabel!“
Info:
Seit 2003 findet der Internationale Tag der Sozialen Arbeit statt. Ausgerufen von der International Federation of Social Workers (IFSW) als „World Social Work Day“ soll er dazu beitragen, dass Sozialarbeiterinnen und -arbeiter weltweit die Leistungen ihres Berufsstandes feiern und gleichzeitig ein Bewusstsein für die Bedeutung ihrer Profession schaffen, vor allem gegenüber der Politik. Die GEW verweist dabei auch auf die aktuell laufenden Tarifverhandlungen für den kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst, die am 25. Februar begonnen haben. Die zweite Runde der Verhandlungen ist auf für den 21./22. März geplant. Die Gewerkschaft ver.di führt für die DGB-Gewerkschaften die Verhandlungen mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA).