Nichts hören. Nichts sehen. Nichts sagen. Mit dieser Maxime scheint das Bildungsministerium an die Formulierung des Berichts zu „Arbeitszeiten und Arbeitsbelastungen von Lehrkräften in Schleswig-Holstein“ gegangen zu sein.
„Es ist offensichtlich: Das Bildungsministerium blendet die tatsächlichen Belastungen der Lehrerinnen und Lehrer in Schleswig-Holstein weitestgehend aus. Noch nicht einmal der Krankenstand der Lehrkräfte wird veröffentlicht, der auf Drängen der GEW immerhin seit eineinhalb Jahren erhoben wird. Stattdessen verweist das Bildungsministerium auf eine 15 Jahre alte Studie und einen allgemeinen Artikel aus dem Ärzteblatt“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke am Donnerstag, 26. Januar 2017 in Kiel.
Wer etwas über die Arbeit von Lehrerinnen und Lehrern erfahren wolle, solle nur einmal einen normalen Schultag an einer Schule verbringen, empfahl die GEW-Landesvorsitzende. „Dort lässt sich erfahren, was sich hinter dem schönen Modewort „Highspeed-Multitasking“ verbirgt. Eine Aufgabe jagt die nächste. Fehlende Pausen, Lärm und hohe psychische Belastungen prägen den Arbeitsplatz Schule. Gleichzeitig charakterisiert Entgrenzung der Arbeit durch Vorbereitungen und Korrekturen, oft auch bis in die Nacht und am Wochenende, den Berufsalltag“, so die Gewerkschafterin.