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So nicht regierungsfähig

CDU-Spitzenkandidat Liebing will die gemeinsame Ausbildung für LehrerInnen an Gymnasien und Gemeinschaftsschulen auseinanderreißen. Diese „Rolle rückwärts“ lässt bei der GEW Zweifel an der Regierungsfähigkeit des CDU-Kandidaten wachsen.

Nach einem CDU-Wahlsieg bei der Landtagswahl im kommenden Mai plant Liebing die Rückkehr zu einer eigenständigen Ausbildung für die Lehrkräfte an Gymnasien.

„Wir können nicht von Wahlperiode zu Wahlperiode wesentliche Elemente des Bildungssystems umkrempeln. Gerade gibt es in Schleswig-Holstein neue Strukturen für die Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer, da sollen sie aus billigen Wahlkampfgründen wieder eingerissen werden. Das bringt nur Frust und Verunsicherung“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke am Freitag, 22. Juli 2016 in Kiel.

Ein gemeinsames Lehramt für Lehrkräfte an Gymnasien und Gemeinschaftsschulen trage der zunehmenden Heterogenität der Schülerinnen und Schüler Rechnung, so die GEW-Landesvorsitzende. „Sowohl Lehrerinnen und Lehrer an den Gymnasien als auch an den Gemeinschaftsschulen haben die Aufgabe, Schülerinnen und Schüler zum Abitur zu führen. Da ist eine gemeinsame Ausbildung für beide Schularten nur folgerichtig.“

Astrid Henke wies darauf hin, dass Lehrkräfte mit der Befähigung für die Sekundarstufe II an Gemeinschaftsschulen mit und ohne Oberstufe, an Gymnasien und zum Teil auch an Berufsbildenden Schulen unterrichteten. Dafür müssten sie auch gut qualifiziert und vorbereitet sein. So würden zum kommenden Schuljahr viele Lehrkräfte mit dem Lehramt für die Sekundarstufe II an Gemeinschaftsschulen eingestellt werden. „Vor diesem Hintergrund wirkt ein Abschotten zwischen den Schularten in der Ausbildung geradezu wirklichkeitsfremd.“