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Corona

Schule unter Pandemiebedingungen braucht mehr Stellen

Wenige Tage vollständiger Präsenzunterricht zeigen: Ohne zusätzliche Lehrkräfte kann Schule in Corona-Zeiten nicht gelingen. Die GEW fordert daher mehr Stellen für Lehrkräfte und weiteres pädagogisches Personal.

Kiel – Schon nach wenigen Tagen vollem Präsenzunterricht in den Grundschulen ist klar: Ohne zusätzliche Lehrkräfte kann Schule in Corona-Zeiten nicht gelingen. Die Bildungsgewerkschaft GEW fordert daher eine deutliche Aufstockung der Stellen für Lehrkräfte und weiteres pädagogisches Personal.

„Bereits wenige Tage Präsenzunterricht an den Grundschulen offenbaren, wie schwierig vollständiger Präsenzunterricht in Zeiten von Corona ist. Kohorten-Regelungen, unterschiedlicher Unterrichtsbeginn, variierende Pausenzeiten und Verlässlichkeit lassen die Lehrkräfte rotieren. Die Schulen, und zwar in allen Schularten, brauchen nach den Sommerferien unbedingt mehr Lehrerinnen und Lehrer. Sonst sind die Anforderungen nicht zu bewältigen“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke am Mittwoch, 17. Juni 2020 in Kiel.  

Die vergangenen Monate hätten große Lücken in die Vermittlung des Unterrichtsstoffs gerissen, beschrieb die GEW-Landesvorsitzende die Situation. „Um diese Lücken auszugleichen, brauchen die Schülerinnen und Schüler zusätzliche Förderstunden. Dafür reicht das bisherige Personal aber nicht aus.“ Wichtig sei es außerdem, den Schülerinnen und Schülern eigenständiges Lernen zu ermöglichen und ihre Methodenkompetenz zu stärken. Die Einrichtung von Lernbüros sei hier eine geeignete Maßnahme. Dort unterstützten Lehrkräfte die Schülerinnen und Schüler beim selbstorganisierten Lernen. Das könne entscheidend dazu beitragen, Schülerinnen und Schüler auf erneute Schulschließungen vorzubereiten.

Ein zusätzlicher Bedarf an Lehrkräften ergibt sich aus Sicht von Astrid Henke ebenso dadurch, dass der Ausfall von Lehrkräften, die einer Risikogruppe angehörten, kompensiert werden müsse. Neben neuen Stellen für Lehrkräfte machte sich die Gewerkschafterin für die Einstellung von weiterem pädagogischem Personal an allen Schularten stark.

Das könnten Schulassistentinnen oder –assistenten, aber auch Studierende pädagogischer Fächer sein. Durch deren Einstellung hätten Lehrkräfte dann mehr Zeit für Unterricht. Das weitere Personal könnte zum Beispiel auch Aufsichten übernehmen. Obwohl die meisten Schülerinnen und Schüler sich sehr diszipliniert verhielten, raube die enorm aufwendige Beaufsichtigung in Pausen und beim Toilettengang den Lehrerinnen und Lehrer Zeit für Unterricht.