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Schleichwerbung

Product Placement im Bildungsministerium, oder: Bietet das Ministerium bald auch Gewinnspiele an?

Die Zeiten, dass sich jemand über Schleichwerbung in Film und Fernsehen aufregte, sind schon lange vorbei. »ProductPlacement«, wie das schöne neue Wort heißt, ist heutzutage gang und gäbe. Münchener Tatort-Kommissare fahren BMW, James Bond Aston Martin. Gottschalk futterte Haribo-Goldbärchen bei »Wetten, dass …«. Und sollte in einem wie auch immer gearteten Film ein Computer, Laptop oder Tablet erscheinen, springt einem in der Regel das Logo von Apple ins Auge.
Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass auch das notorisch klamme schleswig-holsteinische Bildungsministerium auf Product Placement zur Erschließung neuer finanzieller Quellen setzt. Ein glückselig blickender Teenager prangt auf der August-Ausgabe von »Schule-aktuell«, die ich beim Aufräumen des Schreibtischs entdecke. Und was hält er in der Hand? Genau, ein Apple-Tablet, das Apple-Logo schön in die Bildmitte gesetzt, damit es auch noch der kurzsichtigste Leser gut erkennen kann. Dazu die Überschrift: »Neue Studie zur IT-Ausstattung an Schulen«. Vergeblich suchen wir nach dem Hinweis »Anzeige«. Es gibt auch keine Unterzeile »Unterstützt durch die Produktionshilfe von Apple«. Noch schöner hätten wir gefunden: »Dieses Titelbild verdanken wir als schleswig-holsteinisches Ministerium für Schule und Berufsbildung unserem Gewinnspielpartner Apple.«

Bernd Schauer

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Bernd Schauer
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