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Nicht bis 2019 warten - Schulen mit besonderen Herausforderungen unterstützen

Die Probleme an den Schulen mit besonderen Herausforderungen in Schleswig-Holstein nehmen zu. In einem Interview kündigt Bildungsministerin Karin Prien Hilfe für diese Schulen an – aber erst ab dem Jahr 2019. Zunächst bleibt alles beim Alten.

Warum mit Unterstützung bis 2019 warten?
„Prima, dass die Bildungsministerin die Schulen mit besonderen Herausforderungen in den kommenden Jahren besser unterstützen will. Aber warum bis 2019 warten? Schülerinnen und Schüler, aber auch die bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit belasteten Lehrkräfte brauchen jetzt mehr Hilfe“, sagte Katja Coordes, stellvertretende Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW am Mittwoch, 7. März 2018 in Kiel zum Interview der Bildungsministerin.

DaZ-Stellen nicht mit Gießkanne verteilten
Katja Coordes präsentierte auch eine Alternative, um den betreffenden Schulen schon ab kommendem Schuljahr zu helfen: „Statt mit der Gießkanne die für kommendes Schuljahr geplanten DaZ-Stellen zu verteilen, wäre es viel sinnvoller, einen Teil der Stellen an die Schulen zu geben, die es am dringlichsten brauchen. Schließlich haben viele Schulen mit besonderen Herausforderungen auch einen besonders hohen den Bedarf im DaZ-Bereich. Sie könnten dann viel früher gestärkt werden.“ 

Entlastung statt Fortbildung
Ratloses Schulterzucken ruft bei der stellvertretenden GEW-Landesvorsitzenden der Vorschlag der Bildungsministerin hervor, bessere Fortbildungsangebote für die Lehrkräfte an den Schulen mit besonderen Herausforderungen anzubieten. „Soziale Probleme lassen sich nicht durch Fortbildungen für Lehrkräfte lösen. Die betroffenen Lehrkräfte müssen in erster Linie entlastet und nicht fortgebildet werden. Was sollen das denn für Fortbildungen sein? Das ist zunächst mehr Arbeit nachmittags und am Wochenende und hilft den Kolleginnen und Kollegen überhaupt nicht“, so Katja Coordes.

Gemeinschaftsschulen brauchen genauso Unterstützung wie Grundschulen
Auf genauso wenig Zustimmung stößt bei ihr die Schwerpunktsetzung der Bildungsministerin auf die Grundschulen „Warum soll der Schwerpunkt auf den Grundschulen liegen?“,  fragte sie. „Gemeinschaftsschulen haben Hilfe und Entlastung genauso nötig.“