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Neue Datenbank für Gewalt und Mobbing an Schulen

Bildunsministerin Karin Prien hat die Einführung einer Datenbank zur Erfassung von Übergriffen an Schulen angekündigt. Für uns steht fest: Leider lösen Statistiken keine Probleme in den Schulen!

Die geplante Datenbank soll alle Fälle sammeln, in denen eine Ordnungsmaßnahme in Form eines Verweises ausgesprochen wurde. Gleichzeitig hat sie das erklärte Ziel auch die jeweiligen Konfliktursachen aufzuschlüsseln. Für wichtiger als die Erhebung von Zahlenmaterial mit begrenzter Aussagekraft halten wir den Ausbau von Präventionsmaßnahmen. Dazu gehören zum Beispiel auch Konflikt- und Kommunikationstrainings in den Schulklassen sowie eine Intensivierung von Schulsozialarbeit.

Prävention und Aktion sind das A&O im Umgang mit Gewalt. Dafür brauchen Lehrkräfte mehr Zeit. Nur dann können sie intensiv Konflikte bearbeiten und Gespräche mit dem Jugendamt, Eltern oder Schulsozialarbeiterinnen und –arbeitern  führen. Eine elementare Rolle spielen hier die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer. Für sie fordern wir eine Ausgleichsstunde, damit sie auch in der Aufarbeitung von Konflikten ihrer Aufgabe gerecht werden können. Stattdessen wird hier mit der Datenbank ein Instrument geschaffen, das zusätzliche Verwaltungsarbeit schafft.

Konflikte entstehen zu meist im Kleinen. Erst spät führen sie zu Ordnungsmaßnahmen nach dem Schulgesetz. Ursachen und Motive genau zuzuordnen dürfte für die Lehrkräfte in der Praxis nur schwerlich möglich sein und so unnötige Energie binden.