Das Fehl in Schleswig-Holstein dürfte nach Überschlagsrechnungen der GEW bei um die 1.500 Grundschullehrerinnen und -lehrern liegen.
„Das sind alarmierende Zahlen. Wenn ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer fehlen, geht das ganz klar zu Lasten von Schülerinnen und Schüler sowie zu Lasten der vorhandenen Lehrkräfte“, kommentierte Astrid Henke, Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW am Mittwoch, 31.01.2018 in Kiel die Ergebnisse.
Sie verwies darauf, dass der Mangel an ausgebildeten Lehrkräften an den Grundschulen aber keineswegs ein Zukunftsproblem sei. „Vor allem im Hamburger Umland beobachten wir, dass die Grundschulen in immer stärkerem Maße auf nicht ausgebildete Lehrkräfte zurückgreifen. Das ist für die Qualität des Unterrichts sicherlich nicht förderlich.“
Astrid Henke hob hervor, dass der Einsatz nicht qualifizierter Lehrkräfte nicht allein die Grundschulen betreffe. „Die Mangelsituation trifft alle Schulformen, Grundschulen aber am stärksten. Nach Zahlen des Bildungsministeriums wird an den allgemeinbildenden Schulen Unterricht im Umfang von rund 700 Stellen durch nicht ausgebildete Lehrkräfte erteilt.“
Um dem Mangel zu begegnen, schlägt die GEW vor, die Attraktivität des Berufs der Grundschullehrerin und des Grundschullehrers u.a. dadurch zu steigern, dass auch sie endlich nach A13 (Beamte) und E13 (Angestellte) bezahlt werden. Außerdem sollten die Zahl der Studienplätze und der Plätze im Vorbereitungsdienst erhöht werden.
Als Notmaßnahmen für die vom aktuellen Lehrkräftemangel betroffenen Schulen forderte Astrid Henke:
- Qualifikationen für alle nicht voll ausgebildeten Lehrkräfte
- Zeitressourcen für das Kollegium zur Unterstützung bzw. für das Mentoring
- Intensivierung von Quereinsteigerprogrammen in ausgewählten Fächern/Lehrämtern
Verantwortlich: Bernd Schauer, 31.01.2018