Zum Inhalt springen

Kita-Bündnis: Neue Bertelsmann-Studie stützt eigene Forderungen

Landesweite Angleichung der Gebühren und verbeserte Qualität - Diese Forderungen sieht das Kita-Aktionsbündnis Schleswig-Holstein durch eine neue Bertelsmann-Studie bestätigt. Im Norden müssen die Familien am meisten für die Kinderbetreuung zahlen.

Höchster Wert im Norden
Das Ergebnis der Studie „ElternZOOM“, für die bundesweit 10.491 Eltern befragt wurden, zeigt: Eltern müssen in Schleswig-Holstein im Schnitt neun Prozent ihres Nettoeinkommens für die Kita-Betreuung ausgeben.Im bundesweiten Vergleich ist das der höchste Wert.

Kita-Bündnis für grundlegende Reform der Kita-Finanzierung
Seit langem fordert das Kita-Aktionsbündnis Schleswig-Holstein eine grundlegende Reform des unübersichtlichen und unausgewogenen Kita-Finanzierungssystems. „Das Ergebnis der Studie bestätigt unsere langjährigen Forderungen und unterstreicht nochmals, wie dringend eine Kita-Reform in Schleswig-Holstein nötig ist. Die Elternbeiträge für eine bedarfsgerechte, frühkindliche Bildung müssen landesweit gleich und gedeckelt sein. Mittelfristig bei null!“, sagt Axel Briege, der Vorsitzende der Landeselternvertretung der Kitas.

Eltern ist Qualität in den Kitas sehr wichtig
Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass den Eltern in Schleswig-Holstein die Qualität in den Kindertageseinrichtungen sehr wichtig ist. „Wir sehen uns bestätigt in unserer Einschätzung, dass die Elternbeiträge in Schleswig-Holstein im Bundesvergleich zu hoch sind und dass Eltern hier dringend entlastet werden müssen. Dennoch darf darunter nicht die Qualität leiden. Hier steht eine stetige Verbesserung immer noch im Fokus - laut der Studie entspricht das genau dem Wunsch der Eltern der Kita-Kinder“, sagt Markus Potten, Geschäftsführer des Verbandes Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein e.V. (VEK) und Sprecher des Kita-Aktionsbündnisses.

Auch Träger drängen auf Verbesserungen
Aber nicht nur die Eltern wollen gute Qualitätsstandards in den Kindertageseinrichtungen sondern auch die Träger der Kindertagesstätten in Schleswig-Holstein. Aus diesem Grund diskutiert das Kita-Aktionsbündnis bereits seit Beginn des Jahres mit der Landesregierung über die erfolgreiche Entwicklung der Kita-Reform, um die dringend notwendigen Verbesserungen der Qualität in den Kindertageseinrichtungen im Land umzusetzen und für ein gerechtes Kita-Finanzierungssystem zu sorgen.

Arbeitsbedingungen in den Kitas nicht vergessen
„In diesen Diskussionen dürfen die Arbeitsbedingungen der Erzieherinnen in den Kindertagesstätten nicht zu kurz kommen. Jede Debatte um eine Qualitätsverbesserung der frühkindlichen Bildung läuft ins Leere, wenn die Arbeitsbedingungen in den Kitas nicht endlich verbessert werden“, sagt GEW-Landesgeschäftsführer Bernd Schauer. Dazu gehöre in erster Linie eine Verbesserung des Fachkraft-Kind-Schlüssels. Das heiße konkret: auf eine Erzieherin oder einen Erzieher müssten in Zukunft weniger Kinder kommen. „Nur so lässt sich erreichen, dass Erzieherinnen länger im Beruf bleiben und sich nicht oft schon nach kurzer Zeit zu einem Berufswechsel entschließen“, so Schauer.

Kita-Aktionsbündnis „Unsere Kinder – unsere Zukunft“
Das Kita-Aktionsbündnis „Unsere Kinder – unsere Zukunft“ besteht aus der Landeselternvertretung für Kindertageseinrichtungen, den Gewerkschaften GEW, Ver.di und Kirchengewerkschaft sowie den Freien Wohlfahrtsverbänden und dem Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein e.V.