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Je höher die Besoldung in den Schulen, desto weniger Frauen

Zum Internationalen Weltfrauentag am 8. März stellt die GEW fest: Was die Gleichberechtigung der Geschlechter betrifft, liegt auch im Bildungsbereich noch vieles im Argen. Die Benachteiligung der Frauen zeigt sich in vielfältiger Weise.

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(Bild: Freepik.com, Icon made by Freepik from www.flaticon.com is licensed under CC BY 3.0)

Viele Defizite
An den Hochschulen ist der Frauenanteil unter den Hochschullehrkräften mit bundesweit 23,4 Prozent immer noch katastrophal niedrig. Die Beschäftigten in den Kindertagesstätten leiden trotz durch Streik erkämpfter Verbesserungen in den vergangenen Jahren immer noch unter einer unangemessen niedrigen Bezahlung. In den Schulen sinkt der Anteil der Frauen mit der Höhe der Besoldung.

Arbeit von Frauen aufwerten
„Wir brauchen eine Aufwertung der Arbeit von Frauen. Das geht von einer besseren Bezahlung in den Kindertagesstätten über eine Besoldung der Grundschullehrerinnen nach A13 bis zur Berufung von mehr Frauen auf die Lehrstühle in den Hochschulen“, zog Astrid Henke, Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW am Mittwoch, 7. März 2018 die einzig logische Konsequenz aus den beschriebenen Missständen. Anlass ist der Internationale Weltfrauentag am morgigen 8. März.

Bei A16 liegt der Frauenanteil nur noch bei 26,5 Prozent
Genauer hatte sich die Gewerkschafterin die Situation an den Schulen in Schleswig-Holstein vorgenommen. Ergebnis: „Je höher die Besoldung, desto kleiner wird der Frauenanteil.“ In der niedrigsten Besoldungsgruppe für Lehrkräfte A12 (Lehrkräfte an Grundschulen) liege der Frauenanteil bei 92,9 Prozent, in der höchsten A16 (Schulleiter/-innen an Gymnasien, Berufsbildenden Schulen, Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe) bei gerade noch 26,5 Prozent. Mit jeder höheren Besoldungsgruppe schwinde der Frauenanteil. Bei A13 seien es noch 68,3 Prozent, bei A14 reduziere sich der Anteil dann auf 52,3 Prozent, bei A15 auf 39,0 Prozent.

Frauenförderplan und gezielte Fördermaßnahmen
Astrid Henke: „Diese Zahlen belegen eindeutig, dass Frauen bei der Vergabe von Führungspositionen in den Schulen immer noch viel zu kurz kommen. Deshalb brauchen wir einen Frauenförderplan und mehr gezielte Fördermaßnahmen, wie zum Beispiel die Erleichterung der Wahrnehmung von Führungsaufgaben in Teilzeit.“