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Schulischer Erfolg

Gute Karten für Hanna-Sophie – schlechte für Achmed

Der schulische Erfolg von Kindern hängt in Deutschland immer noch entscheidend von der sozialen Herkunft ab. Trotz leichter Fortschritte steht Deutschland immer noch viel schlechter da als andere Länder.

Neue Studie, alter Befund. Das deutsche Bildungssystem bietet keine gleichen Chancen. Das zeigt die am Dienstag, 23. Oktober 2018 veröffentlichte Extra-Auswertung der jüngsten PISA-Studie.

„Wie lange noch will es diese Gesellschaft eigentlich hinnehmen, dass das Bildungssystem soziale Unterschiede zementiert? Wie lange noch will sich die Bildungspolitik lieber um Hanna Sophie aus Kiel-Düsternbrook statt um Achmed aus Kiel-Gaarden kümmern? Die soziale Spaltung beim schulischen Erfolg werden wir nur überwinden, wenn die Benachteiligten in unserer Gesellschaft endlich eine intensivere Förderung erfahren“, äußerte sich Astrid Henke, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Kiel zur Studie.

Dass die Landesregierung Schulen mit besonderen Herausforderungen besser unterstützen wolle, bewertete die GEW-Landesvorsitzende positiv. „Mit der Devise „Kleckern statt Klotzen“ werden wir aber nicht weit kommen. Wenn Studien zeigen, dass Kinder in einer Schule in einem sozial günstigen Umfeld automatisch bessere schulische Ergebnisse erreichen, kann der Auftrag an die Politik doch nur lauten: Sorgt überall für ein günstiges Umfeld! Gleicht Nachteile endlich aus!“
Die GEW setzt sich schon seit langer Zeit für eine bessere Förderung der Schulen in einem schwierigen sozialen Umfeld ein. Mehr gebundene Ganztagsschulen können aus ihrer Sicht ebenfalls ein erfolgversprechendes Rezept sein. 


Verantwortlich: Bernd Schauer, 23.10.2018